Geislingen

Kommentar zu Hundehaltung in Geislingen: Tierliebe falsch verstanden

19.02.2019

Ein Geislinger geriet wegen seiner Hundehaltung in die Kritik. ZAK-Redakteurin Rosalinde Conzelmann kommentiert den aktuellen Fall.

Der Geislinger, der wegen seiner Hundehaltung in die Kritik geraten ist, fühlt sich zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Er lebt seit 30 Jahren mit Hunden und liebt die Tiere, sagt er und kann nicht verstehen, dass ihm das Veterinäramt vorläufig drei Hunde weggenommen hat.

Kommentar zu Hundehaltung in Geislingen: Tierliebe falsch verstanden

Der Zwinger steht hinter einem Tor, eingerahmt von vielen Bäumen. Foto: Rosalinde Conzelmann

Fakt aber ist, dass sowohl die Gründerin des Tierschutzvereines Villa Hundebunt, Nadine Klaus, als auch der Tierarzt des Veterinäramts, unabhängig voneinander ein ganz anderes Bild gewonnen haben.

Beide haben abgemagerte und vernachlässigte Tiere gesehen, weg gesperrt in einer dunklen Garage. Deshalb hat die Behörde auch gehandelt. Und das ist richtig – zum Schutz der Tiere. Denn wie oft wird Ämtern Untätigkeit vorgeworfen?

Aber wie kommt es soweit? Nadine Klaus spricht von Überforderung, ja sogar von Realitätsverlust. Ein Verhalten, mit dem sie bei ihrer Arbeit immer wieder konfrontiert wird.

Menschen, die Tiere horten, wollen ihren tierischen Schützlingen nichts Böses, im Gegenteil. Dennoch lassen sie sie verwahrlosen, weil sie überfordert sind – zeitlich und in diesem Falle auch finanziell.

Das ist falsch verstandene Tierliebe. Der Geislinger erkennt das nicht, er blendet die Realität aus. Er sollte das Einschreiten der Behörde als Chance sehen und sich helfen lassen. Nur dann ist er ein Tierfreund.

Post an die Autorin.

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