Balingen-Heselwangen

Im Februar lacht die Sonne: das Wetter im Zollernalbkreis

05.03.2019

von Karl-Heinz Jetter

Nach einem nassen und kalten Januar war der vergangene Monat deutlich wärmer. An einem Tag zeigte das Thermometer in Heselwangen 19 Grad an.

Der Januar in diesem Jahr war zu kalt, zu nass und zu dunkel – der eben zu Ende gegangene Februar dagegen viel zu warm, viel zu trocken und mit einem Rekord an Sonnenschein.

Im Februar lacht die Sonne: das Wetter im Zollernalbkreis

© Jochen Holp

Im Februar gab es viele sonnige, fast schon frühlingshafte Tage: Unser Leser Jochen Holp hielt in der Mitte des Monats diesen farbenfrohen Sonnenuntergang in Ostdorf mit seiner Kamera fest.

Zur Einordnung: Normal ist es bei uns im Februar 0,8 Grad warm, es fallen 46 Liter Niederschlag und es gibt 98,6 Stunden Sonnenschein. Durchschnittlich gibt es auch 19 Frosttage und elf Tage mit geschlossener Schneedecke.

In diesem Jahr kann der Februar eine Mitteltemperatur von plus 4,2 Grad vorweisen und blieb damit um 3,4 Grad über dem langjährigen Mittel. Es gab zwar 20 Frosttage aber nur vier Tage mit einer geschlossenen Schneedecke.

Beim Niederschlag geizte der diesjährige Februar wie im Vorjahr wieder. Mit 20,1 Litern pro Quadratmeter wurde das Niederschlagssoll nur zu 44 Prozent erfüllt.

Aber beim Sonnenschein gab es mit 183,9 Stunden einen neuen Sonnenscheinrekord mit einem Plus von 85,3 Stunden gegenüber dem durchschnittlichen Sonnenscheinwert im Februar. Bisher hatte diesen Rekord der Februar von 2008 mit 176,2 Stunden inne.

Der Winter endet

Mit dem Februar endet für die Meteorologen auch der Winter. Der von 2018/2019 war zu warm, durchschnittlich feucht und mit reichlich Sonnenschein versehen. Einen Winter mit Schnee hatten wir heuer eigentlich nur im Januar.

Der Dezember und der Februar waren dagegen viel zu warm und auch schneearm. Statistisch betrachtet war es bei uns in diesen drei Wintermonaten im Durchschnitt aus 30 Jahren, 0,7 Grad kalt, an Neuschnee kamen 61 Zentimeter zusammen und an 31 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke.

Im Februar lacht die Sonne: das Wetter im Zollernalbkreis

Der Februar war sonnig und zu trocken. An der Station wurde nur an wenigen Tagen Niederschlag festgestellt. Grafik: Karl-Heinz Jetter

Im Winter 2018/19 dagegen war es mit plus 2,3 Grad somit um 1,6 Grad wärmer, an Neuschnee kamen 48 Zentimeter zusammen, und Schnee lag auf Stationshöhe an 27 Tagen, davon an 22 Tagen alleine im Januar.

Somit und insgesamt betrachtet ein zu milder und ein zu schneearmer Winter. Doch Letzteres gilt nur für die Station in Heselwangen. Andernorts schüttete Frau Holle die Betten so kräftig, dass von einem Schneechaos die Rede war.

Ein trüber Start

Der diesjährige Februar begann mit Regen und trübem Wetter. Am 2. Februar ist Maria Lichtmess. An „Maria Lichtmess am Tag ess“ lautet eine alte Redewendung, die auf die zunehmende Tageslänge zu dieser Jahreszeit Bezug nimmt, bleibt die Sonne neun Stunden 30 Minuten über dem unverstellten Horizont.

Am kürzesten scheint sie bekannter Maßen am astronomischen Winteranfang, am 21. Dezember, mit acht Stunden 18 Minuten. Und zum Ende des Februars bleibt die Sonne schon fast elf Stunden über dem unverstellten Horizont.

Nach Maria Lichtmess ging der Regen in Schnee über und es wurde kälter. Am 5. Februar war dann auch der kälteste Tag im Februar. Minus 7,7 Grad in der Luft und minus 8,8 Grad am Boden zeigten die Thermometer an und es lag an der Messstation eine dünne Schneedecke von zwei Zentimetern.

Nicht zu vergleichen mit der Schneedecke auf den Höhen der Alb. Die letzten Schneereste verschwanden auf Stationshöhe am 9. Februar, danach kam Wind bis in Sturmstärke auf, und es gab auch einen kräftigen Regenguss dazu. Der Regenmesser zeigte 8,3 Liter Niederschlag am Morgen des 10. Februar an.

Doch abgesehen von Regentropfen und dem Regen auf den 1. März sollte dies dann auch der letzte Niederschlag im ganzen Februar bleiben.

Ab der zweiten Dekade begann ein regenarmes Frühlingswetter mit zunehmend tagsüber ansteigenden Temperaturen und kalten Nächten und überaus sonnigen Tagen.

Im ersten Monatsdrittel zeigte der Sonnenscheinsensor noch 45 Sonnenscheinstunden an, im zweiten Drittel schon 71,5 Stunden und in den letzten acht Tagen nochmals 67,4 Stunden.

Dazwischen auch der wärmste Tag im Februar, der 17. Februar, mit 19,2 Grad Celsius. Der Februar endete mit sonnigem Hochdruckwetter.

Vorhersagen stimmen nicht

Und was hatte der sogenannte „Hundertjährige Kalender“ für den Februar prophezeit: Danach sollte trübes Wetter am Anfang des Monats sein – aber trotzdem milde und mit angenehmer Luft.

Dann sollte trübes und kaltes Wetter folgen und ab dem 8. schönes Wetter sein. Ab dem 13. sollten Schnee und große Kälte einsetzen. Die auch von manchen vorhergesagte große Kälte aus Amerika kam auch nicht über den Atlantik.

Es bleibt dabei: Das Wetter lässt sich noch nicht längerfristig vorhersagen. Der Rückblick auf das Wetter beweist den Unterschied zwischen Prophezeiung aus dem Kaffeesatz und dem tatsächlichem Witterungsverlauf.

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