Nusplingen

Unter den Funden im Nusplinger Plattenkalk ist ein Haifisch

07.03.2019

Im vergangenen Jahr wurden rund 170 wissenschaftlich bedeutsame Fossilien aus dem Nusplinger Plattenkalk geborgen. Bürgermeister Jörg Alisch berichtete im Gemeinderat über die Arbeiten und die Ausstellungen.

Laut Jörg Alisch waren Mitarbeiter des Naturkundemuseums Stuttgart 23 Tage in Nusplingen im Einsatz.

Unter den Funden im Nusplinger Plattenkalk ist ein Haifisch

© Privat

Der Nusplinger Hobby-Geologe Burkhart Russ (rechts) und Günter Schweigert vom Naturkundemuseum Stuttgart haben auch im vergangenen Jahr viel Zeit im Nusplinger Plattenkalk verbracht.

Unter den Funden stechen ein mittelgroßer Haifisch der Art „Pseudorhina acanthoderma“, der einen kleinen Schmelzschuppenfisch im Magen hatte, eine größere Anzahl außergewöhnlich gut erhaltener Knochenfische, einige Vielscherer-Krebse und mehrere vollständige, sehr große Exemplare der Ammoniten-Gattung „Lithacoceras“ besonders heraus.

Die Funde wurden in der Regel gleich nach Eingang in die Sammlung vorsortiert, gereinigt, formatiert und anpräpariert.

Meerengel in Solnhofen

Eine kleine Auswahl an Nusplinger Fossilien, einschließlich eines großen Meerengels, war bei einer Sonderausstellung im Museum im Fischerhaus in Öhningen-Wangen zu sehen. Mehrere Krebse aus dem Plattenkalk sorgten für Bewunderung bei einer Sonderausstellung über Plattenkalk-Krebse im Bürgermeister-Müller-Museum in Solnhofen.

Einige neu präparierte Fossilien wurden auf der Mineralien- und Fossilienbörse in Tailfingen gezeigt. Die Verantwortlichen des Löwentor-Museums in Stuttgart integrierten außerdem den riesigen Raubfisch „Strobilodus giganteus“ (Spitzname: der Beißer) aus der Grabungssaison 2013 in die Dauerausstellung.

Auf dem neunten internationalen Pro-Geo-Symposium im polnischen Checiny wurde im Rahmen eines Vortrages über den UNESCO-zertifizierten Geopark Schwäbische Alb über die Grabungen im Nusplinger Plattenkalk berichtet. Populärwissenschaftliche Vorträge über den Plattenkalk und seine Fossilien hielt Günter Schweigert im Naturkundemuseum in Reutlingen, im Museum im Fischerhaus in Öhningen-Wangen und bei der Geologengruppe Ostalb in der Stadthalle in Aalen.

Außerdem wurden im Steinbruch Aufnahmen für einen Lehrfilm zum Thema Paläontologie gedreht. Dokumentarberichte über den Fund eines Fossils und deren Präparation folgen noch. Wie vom Bürgermeister weiter zu erfahren war, haben Studenten der Universitäten Tübingen, Kiel und München den Steinbruch ebenfalls besichtigt.

Darüber hinaus wurden Expertenführungen für den Naturkundeverein Reutlingen, den Naturpark Obere Donau und die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie durchgeführt. Burkhart Russ aus Nusplingen betreute zusätzlich vier Besuchergruppen mit zusammen 67 Personen.

Insgesamt nahmen an den Expertenführungen des Grabungsteams 215 Personen teil. Alb-Guide Ruth Braun und Peter Schött führten weitere Exkursionen durch.

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