Haigerloch

Jusos blicken auf die Geschichte des Judentums

14.03.2019

„Auf jüdischen Spuren in Haigerloch“ – unter diesem Motto hatten die Jungen Sozialdemokraten (Jusos) Zollernalb zu einer Führung in das Haigerlocher Haag-Viertel eingeladen.

Sowohl jüngere als auch ältere Genossen folgten dem Aufruf. In einer Juso-Pressemitteilung heißt es dazu weiter:

Margarete Kollmar vom Gesprächskreis Ehemalige Synagoge Haigerloch begrüßte die Gruppe und zeigte den interessierten SPD-Mitgliedern das einstige Rabbinat, ein jüdisches Gasthaus und das bis zur Reichspogromnacht genutzte Ritualbad. Die jüdische Kultur sei in Haigerloch über Jahrhunderte hinweg lebendig gewesen, hob die Kulturwissenschaftlerin Kollmar hervor.

Außerdem wusste Kollmar zu berichten, dass im Jahr 1933 rund 14 Prozent der Haigerlocher Bevölkerung jüdischen Glaubens waren. Nach der Machtergreifung der Nazis seien einige Juden ausgewandert, jedoch hätten die Nationalsozialisten auch Zwangsumsiedlungen von württembergischen Juden nach Haigerloch angeordnet. 1942 seien bereits sämtliche Juden aus Haigerloch in Konzentrationslager deportiert worden.

Den Abschluss der Führung bildete der Besuch der Dauerausstellung in den Räumlichkeiten der ehemaligen Synagoge. Dort konnten die Sozialdemokraten einzelne Erinnerungsstücke an das jüdische Leben in der Region betrachten.

Beim anschließenden Austausch kritisierte die Juso-Kreisvorsitzende Lara Herter, dass Antisemitismus in den letzten Jahren wieder salonfähig geworden sei. „Umso wichtiger ist es, das Gedenken an die Verbrechen des Holocausts wach zu halten“, betonte Herter.

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