Albstadt-Ebingen

Auf die humorige Spitze getrieben

16.03.2019

von Susanne Grimm

Leibssle und die Kächeles gaben bei ihrem Auftritt im Brauhaus in Ebingen alles und warfen Schlaglichter auf (allzu) menschliche Verhaltensweisen.

Lachmuskelkrämpfe und tränende Augen gab es am Donnerstagabend, präsentiert vom ZOLLERN-ALB-KURIER, im voll besetzten Brauhaus.

Auf die humorige Spitze getrieben

Leibssle und die Kächeles machen aus Alltagsbegebenheiten ein grandioses Programm. Foto: Susanne Grimm

Schuld daran war der schwäbische Kabarettist Leibssle, alias Eckhard Grauer, der zusammen mit den Kächeles dem Publikum ein Feuerwerk an Gags servierte.

Grauer hatte zu diesem Anlass „Special Guests“ eingeladen. Diese Gäste waren Ute Landenberger und Michael Willkommen, besser bekannt als Käthe und Eugen Kächele.

Leibssle und die Kächeles sind unbenommen Urgesteine des schwäbischen Kabaretts, die Banales des Alltags und Geschlechterklischees auf die humorige Spitze treiben können. Leibssle befand, dass dieser Auftritt wieder ein Beweis dafür sei, dass die Zahl Neun eine besondere Bedeutung habe.

Dabei zählte er besondere Ereignisse auf, wie beispielsweise „die Erfindung der Currywurst“, die in einem Jahr mit einer Neun am Ende geschehen sind und resümiert: „Und jetzt, 2019, bin ich im Brauhaus in Ebingen.“

Zeit ist relativ

Er ließ das Publikum an allem teilhaben, was ihn so umtreibt. So philosophierte er über die Zeit, die, je nachdem, ob man die Hand auf einer heißen Herdplatte hat oder einem eine schöne Frau auf dem Schoß sitzt, schneller oder langsamer vergeht.

Dabei zog er bei seiner verbalen Untersuchung des Phänomens Erkenntnisse Einsteins über Zeit und Geschwindigkeit mit ein, natürlich mit dem Blick durch die komödiantische Brille.

Dass sich Monsanto und Bayer zusammengetan haben, fand Leibssle als passionierter Biertrinker nicht schlecht, denn Monsanto hat was mit Getreide zu tun und Bayer mit Kopfwehtabletten.

„So spar ich mir den Gang zur Apotheke, wenn ich fünf Weizen und drei Korn getrunken habe“, befand er, denn künftig sei ja die Kopfwehtablette im Weizen eingebaut.

Mit Käthe Kächele diskutierte er die Essgewohnheiten speziell der Männer. Er erklärte, dass die Frauen schuld daran seien, dass Männer gerne Fleisch essen, denn die hätten ihre Männer schon in grauer Vorzeit zum Jagen geschickt.

Veganer seien übrigens echte „Sexsklavenhalter“, denn die armen Bienen würden nur zum Pflanzen befruchten gebraucht, „damit die Veganer ihre Blümle essen können“.

Typisch männlich

Probleme mit der unterhalb des Gürteläquators liegenden Zone bearbeiteten Käthe Kächele und ihr Ehemann Eugen.

Käthe schwärmte vom Körperbau italienischer Männer, von dem ihr Eugen rein gar nichts habe. Der Italo-Mann sehe gut aus und habe einen Sixpack, was Eugen nicht auf sich sitzen lassen konnte: „Ich kaufe immer einen ganzen Kasten Bier, nicht nur sechs Flaschen!“

Eugen brachte das Lokal zum Kochen, als er von seinem Ausflug ins Reich des Yoga - „Verbiegen für Ziegen“, wie er es nannte – erzählte. Diese Übungen hätten seine Innereien so durcheinander gebracht, dass er bei der Übung „Kerze“ zur „Duftkerze“ mutiert sei.

Alle drei Humoristen boten Szenen, Dialoge und Pointen, die mitten aus dem Leben gegriffen, aber satirisch überspitzt Schlaglichter auf menschliche Verhaltensweisen warfen. Das Spaßvogeltrio setze auf umwerfende Situationskomik, unverfälschten Dialekt und auf den durchschlagende Effekt ihrer Figuren.

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