HBW: Wölfe erlegen den Tabellenführer

18.03.2019

von Jörg Rieger

Bei der DJK Rimpar Wölfe gab es für den Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten nichts zu holen. Mit 25:26 (11:13) verpassten es die Schwaben, die Patzer der Verfolger auszunutzen.

Nach 15 Spielen ohne Niederlage stand der HBW Balingen-Weilstetten erstmals seit langem einmal wieder mit leeren Händen da. Die Wölfe aus Rimpar raubten dem Spitzenreiter beide Zähler.

HBW: Wölfe erlegen den Tabellenführer

© Scheuring

Im Angriff lief es eigentlich nicht schlecht für den HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Jona Schoch), in der Defensive bekamen die Schwaben den Gegner aber nicht in den Griff.

Beim früheren Klub von HBW-Cheftrainer Jens Bürkle unterlagen die „Gallier von der Alb“ vor 2198 Zuschauern in Würzburg knapp mit 25:26 (11:13). Weil der ärgste Aufstiegsrivale aus Coburg tags zuvor allerdings ebenfalls gepatzt hatte – der HSC verlor mit 27:29 gegen Abstiegskandidat Wilhelmshaven –, beträgt der Vorsprung auf den zweiten Rang weiter drei Punkte.

HBW: Wölfe erlegen den Tabellenführer

© Eibner

Enttäuschung pur beim HBW Balingen-Weilstetten. Gegen Rimpar konnten die Schwaben nicht überzeugen, kassierten die erste Niederlage seit rund fünf Monaten.

Rimpars Trainer Prof. Dr. Matthias Obinger taxierte die Außergewöhnlichkeit dieses Triumphs auf einer Sensationsskala von eins bis zehn hernach auf 9,5. „Diesmal haben wir die Balinger auf dem falschen Fuß erwischt und einen schweren Brocken aus dem Weg geräumt“, sagte der 39-Jährige.

Sein Vorgänger und Gegenüber wollte den Sensationsgrad nicht ganz so hoch bemessen. „Die Rimparer sind zu Hause sehr stark und lieben seit Jahren diese Event-Spiele. Da kann man schon ein oder zwei Punkte liegen gelassen, auch wenn mich die Niederlage an alter Wirkungsstätte schon etwas nervt“, gestand Bürkle, nachdem er Obinger zum „verdienten Sieg“ gratuliert hatte.

An den fränkischen Schoppen, die man im Foyer der s.Oliver-Arena ausgeschenkt hatte, waren die rund 200 mitgereisten HBW-Fans kaum vorbeigekommen. Ihre Mannschaft schien sich dagegen dem Zielwasser ferngehalten zu haben, sofern es so etwas überhaupt gibt. Vom gefürchteten Positionsangriff und dem Kreis kam bei den Gästen alles in allem nicht viel, die Wölfe-Abwehr leistete nach einer längeren Akklimatisierung zu Beginn ganze Arbeit.

Nur Balingens Toptorjäger Oddur Gretarsson war auch in Würzburg auf der linken Seite einmal mehr nicht zu halten – zumindest in der ersten Hälfte. Da verwandelte der flinke Isländer drei Siebenmeter und drei gekonnte Würfe von Außen, ehe er kurz vor dem Seitenwechsel mit einem Strafwurf-Heber am einmal mehr starken DJK-Schlussmann Max Brustmann scheiterte.

Die Wölfe hatten zunächst ihr Visier ebenfalls nicht richtig aufgesetzt, was auch am bulligen HBW-Mittelblock und dem zunächst auch gut aufspielenden Torhüter Tomas Mrkva lag. So konnte sich der Klassenprimus absetzen und führte Mitte der ersten Hälfte mit 9:4 (16. Minute). Bis dahin lief beinahe alles nach Plan für die Bürkle-Truppe. Doch damit war es in der Folge schnell vorbei. „Dann haben wir angefangen, nachlässig zu werfen. So ist unser Spiel ins Stocken geraten. Insgesamt haben wir nicht das auf die Platte gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Vielleicht hat uns aufgrund von Erkrankungen unter der Woche auch etwas die Power gefehlt“, konstatierte der Balinger Kommandogeber. So nutzte Rimpar die Chance und drehte den Rückstand in eine 12:10-Führung, zur Pause lagen die Gastgeber mit 13:11 vorne.

Und auch nach dem Wiederanpfiff wahrten die Wölfe ihren knappen Vorsprung, die Schwaben liefen stets einem Rückstand hinterher. Auch Wölfe-Kreisläufer Patrick Gempp konnte sich – häufig nach starken Zuspielen von Steffen Kaufmann – immer wieder durchsetzen. „Gegen solche Größen in der Abwehr zu spielen, macht einfach sehr viel Spaß“, erklärte Gempp nach dem Erfolg. Weniger Spaß hatten die „Gallier“. Lukas Saueressig meinte hinterher: „Wir sind in der zweiten Hälfte immer einem Rückstand hinterhergelaufen und haben uns zu viele Fehler erlaubt, um noch den Ausgleich oder die Wende zu schaffen.“

 

DJK Rimpar Wölfe – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

DJK Rimpar Wölfe: Brustmann (1. – 60., 24 Gegentore/11 Paraden), Wieser (bei zwei Siebenmetern, 1/1); Siegler (5), Herth (4/2), Gempp (3), Bauer (3), Kaufmann (3), Brielmeier (2), Sauer (2), Schmidt (2/1), Schömig (2), Böhm, Meyer, Schulz, Backs.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. – 39. und ab 49., 19 Gegentore/6 Paraden), Bozic (39. – 49. und bei einem Siebenmeter, 7/2); de la Pena (6), Gretarsson (6/3), Hausmann (4/2), Schoch (3), Friedrich (1), Niemeyer (1), Kirveliavicius (1), Flohr (1), F. Saueressig (1), Nothdurft (1), Zobel, Strosack, Oliveira, Meschke.

Spielfilm: 1:3 (4.), 2:5, 3:7, 4:9 (16.), 6:10, 10:10, 12:10 (28.), 13:11 – 16:12 (34.), 17:15, 19:17, 21:18 (44.), 22:20, 24:21, 25:24 (56.), 26:25.

Zuschauer: 2198.

Schiedsrichter: Kilp/Maier (Oberursel/Steinbach).

Siebenmeter: 5/3:7/5 (Herth scheitert an Mrkva/13. und Bozic/43. – Gretarsson scheitert an Brustmann/27., Hausmann scheitert an Wieser/50.).

Zeitstrafen: 8:12 Minuten (Gempp, Bauer, Böhm, Meyer – Schoch/2, Kirveliavicius/2, Flohr, Meschke).

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – Dessau-Roßlauer HV (23. März, 19 Uhr, SparkassenArena).lb

 

 

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