Zuschauer verärgern TSG-Coach Volkwein

22.03.2019

von Marcel Schlegel

Der Balinger Trainer kann die „Kreisliga-Kicker“-Rufe nicht nachvollziehen. Am Samstag gastiert er mit seinem Team beim TSV Steinbach Haiger.

Das könnten zwei schwere Wochen werden: Am Samstag (14 Uhr; 7.15 Uhr Busabfahrt) wird die TSG Balingen beim Tabellenfünften TSV Steinbach Haiger erwartet und in der Folgewoche kommt Waldhof Mannheim.

Zuschauer verärgern TSG-Coach Volkwein

© Moschkon

Die TSG Balingen will morgen beim TSV Steinbach Haiger nachlegen. Die Regionalliga-Fußballer um Vizekapitän Nils Schuon sind noch fünf Zähler von der magischen 40-Punkte-Marke entfernt.

Der souveräne Spitzenreiter aus Nordbaden hatte am Montag eben die Steinbacher mit 3:2 bezwungen – und dürfte im Meisterschaftsrennen kaum noch aufzuhalten sein. Heißt auch: ein Remis in den Spielen gegen diese beiden Profiklubs wäre für den Aufsteiger von der Alb wohl das höchste der Gefühle.

Zumal die TSG nach 25 Viertliga-Spielen auswärts noch keine Partie gewonnen hat – als einzige Mannschaft der Südwest-Regionalliga.

Dafür ist das Team von Trainer Ralf Volkwein daheim eine Klasse für sich. Vergangenen Samstag besiegten die Schwaben den Tabellenletzten TSV Eintracht Stadtallendorf mit 3:1. Ein wichtiger Sieg, brachte er doch die Balinger auf 35 Zähler und damit näher an das „größere Ziel“, wie Volkwein betonte: den Klassenerhalt.

Der Balinger Trainer jedenfalls rief nach der Stadtallendorf-Begegnung zunächst etwas in Erinnerung, wovon er glaubte, dass es viele Fans nicht ganz auf dem Schirm hätten: dass der Neuling, dem vor der Saison nur wenige den Klassenerhalt zugetraut hatten, sieben Spieltage vor Schluss nur fünf Zähler von der wohl rettenden 40-Punkte-Marke entfernt ist. Und noch beeindruckender: dass der Tabellenneunte seine sechs jüngsten Heimspiele allesamt gewonnen hat.

Insofern ärgerte sich Volkwein enorm über das Zuschauerfeedback am zurückliegenden Samstag. Die erste Spielhälfte gegen Stadtallendorf, in der beide Mannschaften viel Langholz schlugen und kaum Chancen kreierten, sei zugegebenermaßen nicht die ansehnlichste gewesen.

Aber dies, so Volkwein, habe neben der Mehrfachbelastung und personellen Rotation einer Englischen Woche auch am tiefen Platz gelegen, der ein solides Kombinationsspiel einfach nicht zulasse. „Dieser Rasen verdient das Prädikat Regionalliga nicht.“ Auch deshalb seien hohe Bälle de facto Teil des Matchplans gewesen.

Dass er dann von den Rängen teils „Kreisliga-Kicker“-Rufe habe vernehmen müssen, könne er „absolut nicht nachvollziehen“, so der Trainer. „Es kann jeder, der da von draußen rein ruft, gerne mal selber auf den Platz gehen und sich von dessen Qualität überzeugen.“

Seine Truppe spiele eine tadellose Runde, so Volkwein, und dies sei der Dank, wunderte er sich. „Die Jungs reißen sich den Arsch auf und gewinnen zu Hause regelmäßig – ich weiß wirklich nicht, was wir noch machen müssen.“

Auch die rückläufige Zuschauerzahl seit der Winterpause ist Volkwein aufgefallen. Zum Stadtallendorf-Spiel kamen 750 Besucher in die Bizerba-Arena – Balinger Minusrekord. „Von draußen kommen keine Emotionen.“

Stattdessen sorgt Volkwein für dieselben. „Ich bin stolz auf die Jungs“, sagte er. „Stolz, dass ich diese Mannschaft trainieren darf. Wir stehen als Amateurverein in unserer ersten Viertliga-Saison kurz vor dem Klassenerhalt. Und wenn es bis zum letzten Spieltag geht, wir machen die 40 voll und spielen auch nächste Saison in dieser Liga.“

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