Dreieich

Trainer und Vizepräsident schmeißen hin

05.04.2019

von Marcel Schlegel

Beim Abstiegskandidaten SC Hessen Dreieich ist nahezu die gesamte sportliche Führung zurückgetreten.

SC-Chefcoach Rudi Bommer, sein Co-Trainer Ralf Weber und Vizepräsident Charly Körbel gaben zu Wochenanfang ihre Rücktritte bekannt. Das Trio hat sich mit Hessen Dreieichs Mäzen Hans Nolte überworfen. Einzig Körbel kommunizierte das Zerwürfnis öffentlich.

Nach der 0:5-Niederlage am Samstag in Walldorf soll es laut der „Oberhessischen Presse“ noch im Teambus des abstiegsbedrohten Aufsteigers zum Eklat gekommen sein. Klubchef Nolte, Hauptgeldgeber des Vereins, kündigte offenbar an, zur neuen Saison die Verträge von 20 der insgesamt 22 Spieler nicht verlängern und auch nicht mit Bommer und Weber weitermachen zu wollen.

Körbel fühlte sich übergangen und ging daraufhin sprichwörtlich von Bord. „So kann man einen Klub nicht führen“, schimpfte die Bundesliga-Legende.

Als heuchlerisch und niveaulos bewertete Körbel die Stellungnahme des Vereins, der eine Mitteilung mit dem Titel „Danke Charly!“ auf seiner Internetseite veröffentlichte: „Mit seinem Rücktritt übernimmt Karl-Heinz in der ihn auszeichnenden schnörkellosen und konsequenten Art die sportliche Verantwortung für die Kadergestaltung im ersten Regionalliga-Jahr und macht den Weg frei für neue Ansätze einer jungen Generation von Fußballlehrern.“

Körbel hingegen schob den sportlichen Misserfolg auf das zu schmale Budget.

Der Rückzug von Bommer und Weber tags darauf verlief ruhiger. Von einem konstruktiven Gespräch mit Nolte berichtete das bisherige Trainerduo.

„Vielleicht gibt das der Mannschaft neue Impulse, schließlich ist der Klassenerhalt rechnerisch noch möglich“, erklärte Bommer. Wer seine Nachfolge antritt, ist offen. Beim gestrigen 1:3 gegen Mainz 2 stand Torwarttrainer Volker Becker am Spielfeldrand.

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