Geislingen

Erlaheimer Kirche wird renoviert: Die Katholiken ziehen jetzt in die Kulturscheune

24.04.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Erlaheimer Kirche wird renoviert: Die Katholiken ziehen jetzt in die Kulturscheune

© Rosalinde Conzelmann

Das zehn beziehungsweise 18 Meter hohe Gerüst wurde diese Woche aufgestellt.

Am Ostermontag haben die Erlaheimer Gläubigen den letzten Gottesdienst in ihrer Kirche gefeiert, nächsten Samstag werden sie die erste Heilige Messe in der Kulturscheune feiern. Während der Renovierung der Sankt-Silvester-Kirche bis spätestens zum Jahresende wird das Übergangsdomizil genutzt.

Anfang April wollte die Kirchengemeinde mit der Sanierung ihres Gotteshauses anfangen. Der Start hat sich jetzt aber leicht verzögert: Am Mittwoch vor einer Woche haben die Gerüstarbeiten begonnen.

Abschied mit Kirchenkaffee

Zuvor haben die Katholiken an Ostermontag auf besondere Weise Abschied genommen: Nach dem Gottesdienst gab es im Hof ein Kirchenkaffee und Eberhart Wiget, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats und „Bauleiter“ in der Renovierungszeit, erläuterte das Bauprojekt, das für die rund 500 Gläubigen eine große Herausforderung darstellt.

Seit dem ersten Gutachten sind fünf Jahre ins Land gegangen. In dieser Zeit hat sich die Kirchengemeinde intensiv mit dem Bauprojekt befassen können.

Wie schon im ZAK berichtet, umfasst die Sanierung die Erneuerung des morschen Dachgebälks als größten Batzen, die Teilsanierung der bleiverglasten Fenster, die Innensanierung mit neuem Anstrich und Putz sowie kleinere Arbeiten, wie die Erneuerung der Steuerung der Heizungsanlage, den Einbau einer neuen Mikrofonanlage und einer Querlüftung, um Feuchtigsschäden zu vermeiden.

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Das Gerüst steht.

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Das Gelb ist verblasst und wird aufgefrischt.

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Der Innenraum wird bald wieder strahlen.

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Eberhart Wiget zeigt die Risse.

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Die Figuren und Bilder werden gereinigt und zwischengelagert.

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Die Orgel wird von einem Spezialisten eingehaust.

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Die Bänke werden eingepackt.

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Die letzte Innensanierung fand 1991 statt.

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So stimmungsvoll Kerzenschein ist. Der Ruß ist weniger schön.

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Auch die Fenster mit den Bleiverglasungen werden saniert.

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Im Außenbereich soll ein barrierefreier Zugang am Nebeneingang gebaut und die Drainagen beziehungsweise Entwässerung überprüft und gegebenenfalls erneuert werden.

Die Kostenschätzung liegt bei 687.000 Euro. Davon übernimmt die Diözese Rottenburg- Stuttgart eine halbe Million Euro. Die Kirchengemeinde hat Rücklagen gebildet. Daraus werden 80.000 Euro entnommen. 23.000 Euro steuert das Landesdenkmalamt bei und 70.000 Euro müssen über Spenden und Eigenleistung finanziert werden. Wiget hofft, dass das geplante Darlehen nicht benötigt wird, denn bislang hatten die Bauherren Glück mit den Auschreibungen und es gab keine böse Überraschungen.

Schon 10.000 Euro an Spenden gesammelt

Was die Spenden betrifft, ist der Erlaheimer, der bei allen Bausachen von seinem Stellvertreter Christian Welte und Kirchenpflegerin Sabine Messerschmidt Unterstützung erfährt, zuversichtlich. „Wir haben schon über 10.000 Euro zusammen“, sagt er. Auf die Erlaheimer sei Verlass.

Wenn das Außengerüst, das an den Außenwänden zehn und am Giebel 18 Meter hoch ist, steht, wird der beauftragte Zimmermann und Restaurator Josef Kessler anfangen. Für diese aufwendigen Arbeiten sind drei Monate eingeplant.

Orgel wird eingehaust

Das Außengerüst soll Ende August abgebaut werden, wenn der Außenputz fertig ist. Die Arbeiten für den barrierefreien Eingang sind von August bis Oktober vorgesehen.

Bevor die Maler und Gipser innen anfangen, wird die Orgel staubfrei eingepackt. Dafür haben die Erlaheimer einen Spezialisten beauftragt; ebenso für die Reinigung und Zwischenlagerung der Heiligenfiguren und Gemälde im Innenraum der Kiche.

Der Temin für die Endreinigung ist für Anfang August vorgesehen. „Das glaube ich aber noch nicht“, sagt Wiget, der sich schon auf den neuen, leuchtenden Innenraum mit viel Gelb freut.

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