Handball

HBW enttäuscht: 26:31-Niederlage für den Zweitliga-Spitzenreiter gegen den EHV Aue

18.04.2019

von Ralf Wendland

HBW enttäuscht: 26:31-Niederlage für den Zweitliga-Spitzenreiter gegen den EHV Aue

© Eibner

Das hatte sich der HBW anders gewünscht: Matthias Flohr & Co. verloren mit 26:31 in Aue.

Gegen den EHV Aue fand der HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstagabend keine Mittel. Mit 26:31 mussten sich die Schwaben geschlagen geben.

Das hatte man sich bei der HBW Balingen-Weilstetten etwas anders vorgestellt: unter Jubel und mit zwei Punkten im Gepäck wollten die Baden-Württemberger die Erzgebirgshalle in Lößnitz verlassen, doch stattdessen haben die Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga am Donnerstagabend auf diesem Parkett zwei Punkte liegen lassen.

Gegen den EHV Aue tat sich das Team um Trainer Jens Bürkle richtig schwer und musste sich zum fünften Mal in dieser Saison vor fremder Kulisse geschlagen geben.

Enttäuschender Start

Als klarer Favorit war der HBW ins Ergebirge gefahren. Bürkle hatte jedoch vor den Qualitäten des Konkurrenten gewarnt. Und die stellte Aue dann auch schnell unter Beweis. Die Gastgeber agierten mit viel Druck, der HBW fand in den Anfangsminuten überhaupt nicht in die Partie. Bereits nach knapp sieben Minuten hatte sich der EHV Aue einen Vier-Tor-Vorsprung erarbeitet. Beim 6:2 (7. Minute) wechselte Bürkle erstmals den Torwart, nachdem Tomas Mrkva in den Anfangsminuten keine Parade verbuchen konnte. Doch auch für Vladimir Bozic lief es nicht besser. Aue zog über 11:6 (16.) auf 13:7 (19.) davon. Die schwäbische Abwehr fand auch weiterhin keine Mittel gegen die Auer Rückraumshooter und so ging es mit einem 12:17-Rückstand in die Pause.

Aue wahrt den Vorsprung

Wer nach dem Wiederanpfiff auf eine Aufholjagd der Schwaben hoffte, sah sich zunächst jedoch getäuscht. Weiterhin gab Aue den Takt an, beim Spitzenreiter lief sowohl in der Offensive als auch in der Abwehr nicht viel zusammen. Und so wurde es noch deutlicher: Als Eric Meinhardt zum 23:16 für die Gastgeber netzte, deutete alles auf ein Debakel für den HBW hin (40.).

Aufbäumen des Spitzenreiters

Doch so einfach wollten sich die Schwaben nicht geschlagen geben. Sukzessive kämpften sie sich heran, nach 49 Minuten verkürzte Gregor Thomann per Siebenmeter auf 23:26. Aue legte nochmal vor, ehe Thomann und Marcel Niemeyer per Doppelschlag auf 27:25 stellten (54.). Mindaugas Dumcius traf erneut für Aue, Juan de la Pena hielt die Hoffnung für den HBW noch kurzzeitig am Leben (28:26/55.). Der Treffer des Spaniers war jedoch der letzte des HBW in dieser Partie und so setzte sich Aue schließlich mit 31:26 durch.

„Natürlich ärgerlich“

„Wir müssen Aue gratulieren. Nicht nur zu verdienten zwei Punkten, sondern auch zu einer ganz tollen Leistung“, bilanzierte Bürkle. Diese hätte der EHV über 47 Minuten abrufen können, so der HBW-Coach: „Dann ist das eingetreten, auf das wir gehofft haben: Aue hat noch einmal kurz gewankt. Doch der EHV hat es hinten raus kühl und gut durchgezogen.“ Der Gegner habe seine Sache gut gemacht, sein eigenes Team sei nie auf das übliche Leistungsniveau gekommen. „Für uns ist es natürlich ärgerlich, aber in Aue ist es nicht leicht, das wussten wir im Vorfeld.“

Lob für die Erzgebirgler

Womit der Trainer haderte, war insbesondere die Abwehr. Gerade in Durchgang eins enttäuschte die schwäbische Defensive, auch bei der Torhüterleistung sei Luft nach oben gewesen. Während Erik Töpfer im EHV-Kasten ein super Spiel machte, blieben Mrkva und Bozic blass.

Das wussten auch die Keeper selbst. „Ich den Jungs in der Abwehr keine richtige Fahrt geben“, gestand Keeper Mrkva, der Tscheche wollte die Leistung der Hausherren aber auch nicht schmälern. „Aue hat das super gemacht und war einfach die bessere Mannschaft und das war ausschlaggebend. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Aue verdient gewonnen hat“, räumte er nach dem Abpfiff ein. „Bereits am Anfang haben sie uns überrannt. Es ist auch schwierig, mit so einer Kulisse in der Halle, wieder ins Spiel zu kommen. Das haben wir Mitte der zweiten Halbzeit zwar geschafft, aber es hat das letzte Quäntchen gefehlt, das Spiel zu drehen.“ Woran es gelegen hat, dass Balingen nicht seine eigentliche Leistung hat abrufen können, dahinter setzte der Keeper ein Fragezeichen: „Es gibt eben auch solche Tage.“ Man brauche nicht lamentieren, sondern müsse es „beim nächsten Spiel besser machen“.

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