Hechingen

In Hechingen ist eine ganz besondere Bank eingeweiht worden

14.04.2019

von Hardy Kromer

In Hechingen ist eine ganz besondere Bank eingeweiht worden

© Hardy Kromer

Die Freude über den Scheck ist groß.

Auf dem Monopteros-Hügel ist zwar kein neuer Rundtempel entstanden, dafür aber eine gleichermaßen repräsentative Rundbank.

Eine „besondere Bank an einem besonderen Ort“ (so Bürgermeister Philipp Hahn) ist am Freitagvormittag in Hechingen eingeweiht oder – besser gesagt – in Besitz genommen worden: die Rundbank auf dem Monopteros-Hügel im Fürstengarten. Auf das neue, höchst repräsentative Freiluft-Sitzmöbel stieß das Stadtoberhaupt mit den „Freunden des Fürstengartens“, vertreten durch Erika Paulsen und Hanna Schlichtenberger, mit Joachim Wien vom Förderverein Villa Eugenia, Gert Rominger vom Nabu und vor allem mit den Männern und Frauen an, die die Finanzierung der nicht ganz billigen Bank möglich gemacht haben: den Rathaus-Mitarbeitern, die seit fast zwei Jahrzehnten als „Kreaktiv-Team“ der Stadt Hechingen Geld gesammelt und nun einen 8000-Euro-Scheck für das Möbel aus solidem Holz und Stahl übergeben haben.

„Großen Respekt“ zollte der Verwaltungschef den Kollegen: „8000 Euro auf einmal kriegt die Stadt eher selten.“ Das, so sprach Philipp Hahn bildhaft, sei schon „eine Menge Holz“ für diese Bank. Der Bürgermeister rief in Erinnerung, wie sich das „Kreaktiv-Team“ im Jahr 2001 auf Initiative seines Vor-Vorgängers Jürgen Weber formiert habe. Seither hätten die Mitarbeiter immer in ihrer Freizeit bei verschiedenen Anlässen Geld gesammelt – insbesondere bei Sonntagnachmittagsbewirtungen im Hohenzollerischen Landesmuseum, aber auch auf dem Hechinger Sternlesmarkt. Das erlöste Geld hätten die Kollegen dann „nicht für einen Ausflug verwendet“, sondern für öffentliche Zwecke zur Verfügung gestellt, wie eben jetzt die 8000 Euro für die Rundbank. „Ein ganz tolles Ergebnis“, lobte Hahn.

„Klasse, dass die Bank so schnell verwirklicht werden konnte“, stimmte Stadtbaumeisterin Helga Monauni in das Loblied ein und dankte ausdrücklich auch dem Fürstengarten-Landschaftsarchitekten Albrecht Schaal, Stadtförster Rainer Wiesenberger und Betriebshof-Leiter Heiko Ewert für ihre Beteiligung und der Junginger Gartenbaufirma Pröpster, die den Kiesweg das Hügelchen hinauf und das Fundament für die Bank hergestellt hat. Das Zusammenspiel, so Monauni, habe prima funktioniert. Herausgekommen ist – im Wortsinne – eine ganz runde Sache. Helga Monauni rekapitulierte auch, warum es eine runde Bank geworden ist und nicht wieder – wie zu Fürstin Eugenies Zeiten – ein Rundtempel, ein Monopteros. „Es waren keine Planunterlagen mehr da“, bedauerte die Stadtbaumeisterin, „und also war keine Rekonstruktion möglich“. Man habe zwar ein modernes Stahlgerüst als Ersatzlösung erwogen. Das Landesdenkmalamt habe ein solches aber nicht als adäquaten Ersatz anerkannt.

Empfohlen hätten die Denkmalschützer aber eine Rundbank, wie sie jetzt entstanden ist, in Helga Monaunis Augen „eine stabile Sonderanfertigung, die toll aussieht und sicher mindestens 20 Jahre lang viele Menschen ertragen wird“. Die Ästhetin in der Stadtverwaltung verwies auch auf Details der Bank: Lehnen hat das Möbel genau da, wo der Sitzende Richtung Stadtmitte und Richtung Zoller blickt.

Stattlich – das wurde nicht verschwiegen – sind freilich auch die Kosten der neuen Bank: Auf rund 20 000 Euro belaufen sich diese. Weil das „Kreaktiv-Team“ so fleißig gespart und so großzügig gegeben hat, muss Bürgermeister Philipp Hahn aus seinen Verfügungsmitteln nur noch 12 000 Euro dazu geben. Mehr hätte er auch alleine nicht dürfen.

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