Miller & Monroe: Es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer für das City-Center in Balingen
17.04.2019
© Lydia Wania-Dreher
Der Insolvenzverwalter sucht nach einer Lösung für die Filialen von Miller & Monroe.
Der Stuttgarter Insolvenzverwalter, der für die Modekette zuständig ist, verhandelt mit einer Unternehmensgruppe. Diese möchte eventuell einen Teil der Filialen übernehmen. Ob die in der Wilhelmstraße dabei ist, steht noch nicht fest.
„In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Vidrea Deutschland GmbH, die rund 160 Modefilialen unter dem Label Miller & Monroe in Deutschland betreibt, wurden wichtige Weichen gestellt“, schreibt die zuständige Rechtsanwaltskanzlei Menold Bezler auf ZAK-Nachfrage.
Eine langfristige Fortführung der Läden unter der Marke Miller & Monroe komme nach den Prüfungen des vorläufigen Insolvenzverwalters Jochen Sedlitz nicht in Betracht.
Angesichts hoher Mietrückstände seien die allermeisten Vermieter nicht bereit, an einer Lösung unter Beteiligung der niederländischen Unternehmensgruppe Victory & Dreams, zu der die Vidrea Deutschland gehört und die auch die Markenrechte an dem Label Miller & Monroe besitzt, mitzuwirken.
Hohe Verluste in den vergangenen Monaten
„Hier wurde leider seit der Übernahme der ehemaligen Charles-Vögele-Filialen sehr viel Porzellan zerschlagen. Außerdem erwirtschafteten die Geschäfte unter dem Label Miller & Monroe in den zurückliegenden Monaten sehr hohe Verluste, die eine langfristige Fortführung ohne grundlegende Sanierung oder ein neues Konzept nicht zulassen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter.
Um trotzdem möglichst viele Arbeitsplätze zu retten, werde nun die Strategie angepasst. Vorhandene Ware werde bis zum 31. Mai verkauft. Parallel stehe Jochen Sedlitz kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen mit einer Unternehmensgruppe, die die Filialen unter eigenem Storekonzept und mit eigenen Waren ab dem 1. Juni übernehmen möchte.
Mitarbeiter könnten ein Angebot erhalten
Die Mitarbeiter in den Filialen sollen dabei ein Angebot zum Wechsel in ein neues Arbeitsverhältnis mit dem Investor erhalten.
Zur Umsetzung ist laut Sedlitz eine Einigung mit den jeweiligen Vermietern notwendig. Ob und in welchem Umfang dies gelingen wird, sei noch offen und hängt von den Verhandlungen des Interessenten für die Flächen in den nächsten Wochen ab.
Wie es im Balinger City-Center weitergeht, ist daher auch noch offen. Die Kanzlei gab am Mittwochnachmittag bekannt, dass sie vorraussichtlich erst Ende Mai nähere Details bekanntgibt.
