Geislingen

Neubau im Geislinger Freibad: Halbe Million ohne Schnickschnack

15.04.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Neubau im Geislinger Freibad: Halbe Million ohne Schnickschnack

© Architekturbüro Arndt

So sieht das neue Funktionsgebäude aus.

Aus eins mach‘ zwei: Das alte Funktionsgebäude im Geislinger Schlossparkbad wird durch zwei Neubauten ersetzt. Der Entwurf des Architekten erntete Zustimmung im Gemeinderat.

Der Zeitplan ist sportlich, wie Stadtbaumeister Markus Buck am Mittwoch in der Sitzung feststellte: „Wir werden nach der Freibadsaison das Gebäude gleich abreißen und loslegen mit dem Neubau.“

In den vergangenen Monaten habe es intensive Gespräche mit allen Mitarbeitern und den Fachbehörden gegeben. „Deren Wünsche und Anregungen sind in den Entwurf eingeflossen“, so Buck.

Architekt Thomas Arndt hat sich die Frage gestellt, was gut ist an der bisherigen Lösung und was die Nachteile sind. Klarer Nachteil sei der lange Weg vom Duschpavillon zu den Umkleidekabinen, die bisher in dem Funktionsgebäude untergebracht sind.

Ein Nachteil, den auch die Freibadbesucher kritisiert hätten, merkte Bürgermeister Oliver Schmid an. Deshalb sieht der Entwurf ein weiteres, kleineres Gebäude mit den Umkleiden neben dem Duschpavillon beim großen Becken vor.

„Der Duschpavillon ist zwar 15 Jahre alt, steht aber bestens da“, so Arndt. Bei der Baumaßnahme würden die bestehenden Wege und befestigten Flächen so wenig wie möglich verändert, ergänzte er.

Das Abrissgebäude hat jetzt eine Fläche von 258 Quadratmetern und wird aufgrund der Auslagerung der Umkleiden deutlich kleiner. Beide Neubauten sind zusammen 256 Quadratmeter groß.

Künftig soll sich keine lange Schlange mehr vor der Kiosktheke bilden, denn im Neubau gibt es für diese Stoßzeiten zwei Ausgabestellen. „Wir wollen alles entzerren und größtmögliche Flexibilität bekommen“, betonte Arndt.

Bei schlechtem Wetter könne der Kiosk von einer Person bewirtschaftet werden und an stärkeren Tagen sei es problemlos möglich, zwei Kassen zu besetzen. Im Neubau mit dem Einlass, der Küche und dem Kiosk gibt es mehr Lagerflächen als bisher. Die WC-Anlage, die bisher auch als „Festtoilette“ genutzt wurde, ist vom Freibad und vom Festplatz aus zugänglich.

Was die Form betrifft – laut Arndt robust und wartungsarm – soll sich wenig ändern. Die Neubauten, jeweils eine Stahlbetonkonstruktion mit Fotovoltaik auf dem Dach, passen sich den bisherigen Gebäuden an: „Es ergibt sich ein geschlossenes Bild.“

Arndts Kostenschätzung liegt bei rund einer halben Million Euro; 216.000 Euro für das Einlass- und Kioskgebäude und 83.000 Euro für den neuen Umkleidepavillon. 300.000 Euro sind im Etat eingestellt. Kämmerer Oliver Juriatti hat die Zuschussfrage schon abgeklärt und teilte mit, dass die Stadt mit einer Förderung in Höhe von 30 Prozent rechnen könne. „Es ist ein Gebäude ohne Schnickschnack“, stellte Schmid fest.

Die Schneelast sei kein Problem. Ebenso seien Setzungen wegen extremer Trockenheit auszuschließen, da Streifenfundamente und Magerbetonplomben eingebaut würden, beantwortete Arndt noch Fragen aus den Reihen des Gremiums, das den Entwurf einstimmig billigte.

Extreme Trockenheit hat Fundament geschädigt

Der heiße Sommer hat dem 40 Jahre alten Funktionsgebäude so zugesetzt, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Die extreme Trockenheit hat zu Setzungen der Bodenplatte und zu irreparablen Schäden am Fundament des 9 mal 27 Meter großen Hauses geführt, dessen Außenwand breite Risse aufweist. Eine Sanierung wäre nicht wirtschaftlich.

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