Zollernalbkreis

Thema im Kreistag: Die Erddeponien in Albstadt und Balingen sollen ausgebaut werden

14.04.2019

Von Nicole Leukhardt

Thema im Kreistag: Die Erddeponien in Albstadt und Balingen sollen ausgebaut werden

© Klaus Irion

Die Erddeponie Hölderle bei Balingen-Weilstetten.

Der Kreistag befasst sich am 29. April mit der Albstädter und Balinger Deponie. Beide sollen ausgebaut werden.

Die Deponien Hölderle in Balingen und Schönbuch in Albstadt, die vor wenigen Monaten wieder in die Zuständigkeit des Landratsamtes übergegangen waren, sollen künftig auch gering belastete Abfälle aufnehmen dürfen. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistag beschäftigt sich am 29. April mit diesem Thema.

Antrag auf Genehmigung

Das Landratsamt möchte in den kommenden Tagen beim Tübinger Regierungspräsidium ein Genehmigungsverfahren anstoßen, um künftig auch Abfälle der Deponieklassen DK 0 und DK 1 annehmen zu können. Für den Antrag sind Umweltverträglichkeitsprüfungen sowie eine Vielzahl von Gutachten notwendig, heißt es in der Kreistagsvorlage. In Albstadt mussten beispielsweise für die geologische und hydrogeologische Standorterkundung bereits Probebohrungen in eine Tiefe von 68 Metern ins Festgestein durchgeführt werden.

In Balingen könnte der Schieferuntergrund der Deponie ein Pluspunkt sein: Nach ersten Erkenntnissen stellt er eine zuverlässige geotechnische Barriere und Dichtungsschicht dar. Wenn der Schiefer auch in Albstadt zum Einsatz kommen könnte, würde der Kreis rund eine halbe Million Euro sparen. Dann könnte in Balingen ein erster Ablagerungsabschnitt für DK1-Material mit einer von 9500 Quadratmetern entstehen. Dort könnten 102 000 Kubikmeter Material gelagert werden. Die Fläche in Albstadt wäre 14 000 Quadratmeter groß, sie würde ein Volumen von 80 000 Kubikmetern fassen. Für die baulichen Vorbereitungen beziffert das Landratsamt die Kosten auf rund 3,93 Millionen Euro.

Woher kommt der Müll?

Welches Material auf der DK1-Fläche letztlich deponiert werden soll, darüber gab es zuletzt Spekulationen. Im Rahmen der Frommerner Ortschaftsratssitzung war die Vermutung aufgekommen, es handle sich um eine Zwischenlagerung von Abfall im Zusammenhang mit der S21-Baustelle. Dies verwies Landrat Günther-Martin Pauli jedoch ins Reich der Gerüchte. Aufgrund der beiden Deponien erhalte der Kreis oft Entsorgungsanfragen, viele würden abgelehnt. Nun soll jedoch eine Anfrage für eine Zwischenlagerung von Abfall der Deponieklasse 1 Raum stehen, die der Kreis anzunehmen gedenkt. 30000 Kubikmeter Abfall der Klassen DK0 und DK1 möchte der Kreis – nach Ertüchtigung der Deponie – annehmen.

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