Balingen

Grausamer Katzenfund in der Balinger Donaustraße gibt Rätsel auf

16.09.2016

von Maya Maser

Schrecken in Balingen: Ein Unbekannter legt einen abgetrennten Katzenkopf vor die Haustüre eines Anwohners, so dessen Version. Die Polizei dementiert dies. Nicht der einzige Punkt, bei dem sie uneins sind.

Nichts ahnend läuft ein Bewohner der Donaustraße, dessen Namen nicht genannt werden möchte, wie jeden Morgen aus seiner Haustür. Es ist 5.30 Uhr. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen. In der Straße herrscht völlige Stille. Der Bewohner bemerkt irgendwas Rundes auf dem Boden, direkt vor seiner Türe. Er glaubt, dass es vielleicht ein Igel sein könnte und macht das Außenlicht an. Was er dann sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: ein grauer abgetrennter Katzenkopf. Die Augen des Tieres sind noch geöffnet und starren in Richtung Hauswand.

Unter Schock fährt der Balinger zur Arbeit, doch das grausame Bild lässt ihn nicht los. Wer macht so etwas? Er ruft der Polizei an und schildert den Vorfall. Der Polizeibeamte verspricht, sich darum zu kümmern.

Die Nachricht über den Katzenkopf verbreitet sich in der Nachbarschaft wie ein Lauffeuer. Katzenbesitzer, die ebenfalls in der Straße wohnen, sind entrüstet. Anwohnerin Ute Mayer erstattet Anzeige gegen Unbekannt und macht den Mitarbeiter des Bauhofs ausfindig, der der Meinung ist, dass der Kopf mit einem Messer abgeschnitten oder einer Art Machete abgehackt worden sein könnte. Nachbarin Bettina Preisser, die im Tierschutz aktiv ist, benachrichtigt die Redaktion des ZOLLERN-ALB-KURIERS über Facebook.

Die Redaktion fragt beim Bauhof und der Pressestelle der Polizei nach. Beide bestätigen den Vorfall. Was jedoch im Bericht der Polizei steht, unterscheidet sich von den Schilderungen des Finders. Der Kopf habe keinesfalls vor der Haustüre, sondern auf der Straße gelegen, betont der Polizeipressesprecher. Außerdem vermuten die Beamten, dass kein Mensch den Kopf in dem Eingangsbereich platziert habe, sondern ein Fuchs oder ein Marder ihn dort hingeschleift haben könnten.

Eine Vermutung, die naheliegend ist. „Dann hätte man aber Blutspuren finden müssen“, so Ute Mayer. Was außerdem auffallend ist: Wenn der Kopf tatsächlich vor der Haustüre lag – wie es der Anwohner schilderte – hätten das Tier den Kopf entweder eine große Treppe oder einmal um das gesamte Haus schleppen müssen. Das erscheint den Bewohnern eher unwahrscheinlich. Wo der Rest das Kadavers steckt, ist unklar. Auch den Besitzer der grauen Katze konnte man bisher nicht ausfindig machen.

Wer den Kopf dort hingelegt haben könnte, ist ebenfalls ein Rätsel. Die Bewohner der Donaustraße indes machen sich große Sorgen und befürchten, dass es in ihrer Nachbarschaft einen Katzenhasser geben könnte, der aus welchen Gründen auch immer den Kopf des so grausam malträtierten Tieres gerade vor diese Haustüre gelegt hatte.

Diesen Artikel teilen: