Schömberg

Tempo 30 in Schömberg top oder flop? Anwohnerin fordert, Geschwindigkeitsbegrenzung aufzuheben

07.05.2024

Von Daniel Seeburger

Tempo 30 in Schömberg top oder flop? Anwohnerin fordert, Geschwindigkeitsbegrenzung aufzuheben

© Daniel Seeburger

Ganztags Tempo 30: Dadurch soll der Lärm in der Schömberger Ortsdurchfahrt gedrosselt werden. Davon sind einige Anwohner nicht überzeugt. (Archivfoto)

Tempo 30 durch die Schömberger Ortsdurchfahrt top oder flop? Die Geister scheiden sich in der Bewertung der Situation. Nun fordert eine Anwohnerin der Ortsdurchfahrt, die Geschwindigkeitsbegrenzung zurückzunehmen.

Die Anwohnerin war schon von Anfang an gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Ortsdurchfahrt von Schömberg und hat auch eine erkleckliche Zahl von Unterschriften gegen Tempo 30 gesammelt. Nun habe sie sich erneut ans Regierungspräsidium Tübingen (RP) gewendet, heißt es in der Sitzungsvorlage für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch.

Weder erfolgreich noch geeignet

Sie erkläre der Behörde, dass ihrer Ansicht nach Tempo 30 weder erforderlich noch geeignet und angemessen sei. Bereits im August 2023 hatte das RP die Möglichkeit eröffnet, sich erneut an die Behörde zu wenden, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung zu keiner Verbesserung der Situation führe.

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Nun, so die Beschwerdeführerin, sei ihrer Ansicht nach ein vermehrtes Stauaufkommen, Ausweichverkehr auf innerörtliche Straßen sowie das Einmünden in die B27 durchgehend zu beobachten. Dazu komme verstärkter Abgasausstoß, permanente An- und Abfahrtsverkehre an den Ampeln – und damit eine drastische Lärmbelästigung.

Stadt soll Stellungnahme abgeben

Jetzt hat die Tübinger Behörde aufgrund der Beschwerde Stellungnahmen der Stadt und des Landkreises gefordert. In der Gemeinderatssitzung in Schömberg wird am Mittwoch darüber beraten.

Die Stadtverwaltung hat ihre Ansicht kundgetan, die auf die frühere Argumentationslinie verweist. Man halte an der Überzeugung fest, dass die Lärmbelästigung innerhalb der Ortsdurchfahrt nachhaltig nur durch die rasche Umsetzung der B27-Umfahrung zu erreichen sei. Lärmaktionsplanung einzufordern, gesundheitsgefährdende Werte zu reklamieren und nur Scheinlösungen umzusetzen, sei nicht zielführend, heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung.

Einzig wirksame Maßnahme: B27-Umfahrung

Der Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung für die Gemeinderäte lautet dann auch, dass der Gemeinderat Tempo 30 für keine nachhaltige, wirksame Maßnahme hält, sondern lediglich die zeitnahe Umsetzung der B27-Umfahrung. Dabei wird auf die Zusage aufmerksam gemacht, dass man im zweiten Halbjahr 2024 mit der Planung beginnt.

Gleichzeitig will der Gemeinderat aber am Mittwoch den Lärmaktionsplan verabschieden, zu dessen Erstellung sie laut EG-Umgebungslärmrichtlinie verpflichtet ist. In diesem Plan ist ein ganzer Maßnahmenkatalog aufgeführt, um den Verkehrslärm im Städtle zu reduzieren. Darunter unter anderem Tempo 30 ganztags auf der B27. Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass diese Maßnahme bereits vom RP angeordnet worden ist.

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