Balingen

1,1 Tonnen Müll im Wald beim Lochenpass: Stadt hat Hinweise auf möglichen Verursacher

08.04.2024

Von Jasmin Alber

1,1 Tonnen Müll im Wald beim Lochenpass: Stadt hat Hinweise auf möglichen Verursacher

© Kurt Single

Eine „wilde Müllhalde“ inmitten der Natur: An einem Waldweg neben dem Lochenpass hat jemand Baumaterial und weiteren Abfall illegal entsorgt.

Eigentlich ist es selbstverständlich, dass Müll nicht in der Natur vermeintlich entsorgt wird, immer wieder kommt es aber dennoch vor. Jüngst an einem Weg am Lochenpass, und zwar in großem Stil. 1,1 Tonnen Abfall, größtenteils in großen Säcken verpackt, wurden dort in den Wald gekippt. Die Stadt Balingen hat den „Müllberg“ bereits wegräumen lassen – und darin Hinweise, die auf einen möglichen Verursacher hinweisen, gefunden.

„Auf einer Wanderung trauten wir unseren Augen nicht. Eine sehr große Menge an Bauschutt und sonstigem Müll wurde ohne Skrupel einfach in den Wald geschmissen.“ ZAK-Leser Kurt Single ist fassungslos. Entlang des Setzewegs – ein Waldweg an der Lochenpass-Straße – hat jemand seinen Müll einfach in der Natur „entsorgt“.

Nicht nur „ästhetisches Ärgernis“

Dass es sich dabei nicht nur um ein „ästhetisches Ärgernis“ handelt, sondern dass solche wilden Müllablagen „für die Umwelt problematisch und gefährlich“ sind, unterstreicht auch Rathaussprecher Dr. Dennis Schmidt. Der Balinger Stadtverwaltung ist die unerlaubte Abfallentsorgung im Lochenwald bekannt – ebenso die Dimension: „Der Bauhof hat dort letzten Donnerstag 1,1 Tonnen Müll (vorrangig wohl gewerblich aus dem Baukontext) aufgesammelt“, so Schmidt.

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Außerdem informiert er auf ZAK-Nachfrage, dass sich in dem Müll Hinweise auf einen eventuellen Verursacher gefunden haben. „Diese Informationen sind an die Polizei weitergegeben worden.“

Kosten für Entsorgung trägt die Stadt und damit die Allgemeinheit

Denn selbstverständlich werde wild und illegal entsorgter Müll, der vom Bauhof weggeräumt werden muss, immer nach sachdienlichen Hinweisen auf die Verursacher durchsucht. „Oft ist es jedoch schwer, hier rechtsfeste Hinweise zu finden.“

Gerade im Setzeweg „hat unser Bauhof schon mehrfach illegale Müllentsorgungen aufräumen müssen“, so der Stadtsprecher. Üblicherweise erhalte der Bauhof die Meldungen über Orte mit illegaler Müllentsorgung von der Polizei. Wenn Bauhofmitarbeiter selbst solche Orte auffinden, beispielsweise auch nach Hinweisen, werde die Polizei informiert.

„Die Kosten für die Beseitigung des Mülls gehen zu Lasten der Stadt, das heißt der Allgemeinheit“, stellt Schmidt zudem fest. Wie hoch diese sind, sei abhängig von der Menge und der Art des Mülls.

Strafen bis zu mehreren 10.000 Euro drohen

Teuer werden kann’s indes für die Verursacher, wenn sie ermittelt werden können. Es handelt sich im „mindesten Fall um eine Ordnungswidrigkeit, je nach Grad der Verschmutzung sogar um eine Straftat“, betont Schmidt. Im deshalb „sehr differenziert gestalteten Bußgeldkatalog“ finden sich demnach auch Strafen, die von „deutlich unter 100 Euro bis zu mehreren 10.000 Euro, in wenigen Fällen bis in die Hunderttausend, reichen“.

Dr. Dennis Schmidt teilt ferner mit, dass, wer illegale Müllentsorgungen beobachtet, dies grundsätzlich melden könne – am besten direkt bei der Polizei. „Wer den Müll findet, kann sich auch direkt an die Stadt wenden.“

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