Albstädter Gründerpreis 2024 geht in die zweite Runde - Auch Niederlagen gehören dazu
30.04.2024
„Wir hoffen auf kreative Einreichungen, viel Herzblut und Leute, die für ihre Geschäftsidee brennen. Das ist das Wichtigste“, sagt Ulrich Daum, Citymanager der Stadt Albstadt. Die Initiatoren berichten von den Erfolgen, aber auch den Niederlagen der ersten Runde.
Der Gründerpreis Albstadt geht im Jahr 2024 in die zweite Runde. Oblag die Initiative 2023 noch der Stadtverwaltung direkt, ist nun die neue Citymanagement Albstadt GmbH mit der Gründungsoffensive befasst.
Als Anreiz werden, so berichtet Citymanager Ulrich Daum bei einem Pressegespräch, motivierten Personen und ihren Geschäftsideen kompetente Unterstützung, ein funktionierendes Netzwerk und attraktive Räumlichkeiten mitten in Ebingen zur Verfügung gestellt.
Gründungswillige werden unterstützt
„Wir hoffen auf kreative Einreichungen, viel Herzblut und Leute, die für ihre Geschäftsidee brennen“, sagt Daum, der den Gründerwettbewerb in Kooperation mit Christine Seizinger, Contento PR, weiterentwickelt hat und die Gründungswilligen unterstützen wird. Dabei sei es nicht wichtig, durchdesignte Unterlagen in Hochglanz abzuliefern, um dabei zu sein.
Vielmehr müsse rüberkommen, dass die Gründer die Chance erkannt haben und ihr Geschäftsmodell – gerne auch ein Franchise-Konzept – dafür geeignet sei, jetzt in der City Albstadts Fuß zu fassen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: die Modelle müssen „wirschaftlich darstellbar und durchdacht“ sein.
Gründerpreis 2023: Erfolgsstories, Niederlagen und Perspektiven
Bereits im letzten Jahr hat Albstadt in Sachen Neugründungen in der Innenstadt erfolgreich gepunktet. In der Oberen Vorstadt beleben, berichten Christine Seizinger und Ulrich Daum, Matea Derek und Marina Dido mit ihrem Deko- und Werbemittelgeschäft „Traumfänger MD²“ das ehemalige Blumengeschäft Jedele seit November 2023. Im einstigen Trödler sind seit Ende letzten Jahres Berkay Sapancilar und Alexander Rehfuss alias „Berry and Rey“ mit ihrem gleichnamigen Irish Pub eingezogen.
Auch die Alb-Cyber-Guards haben Büroräumlichkeiten bezogen und arbeiten nun seit ein paar Wochen in der Oberen Marktstraße 56 in Ebingen, wo auch das Citymanagement seine Büroräume bezogen hat. Ein weiterer Gastro-Gründer wird, so berichtet die Stadtverwaltung im Pressegespräch, zudem bald die Innenstadt bereichern.
Ständiger Kontakt mit dem Citymanagement
Antonio d’Agostino, der sich im vergangenen Jahr beim Gründerpreis 2023 bewarb, hatte zwar keinen Preis gewonnen, hielt aber, wie alle 9 Bewerberinnen und Bewerber, Kontakt mit dem Citymanagement. In gemeinsamer Planung ist man dabei, das ehemalige Stadtcafé zu einem kleinen italienischen Restaurant umzugestalten.
Zu Gründungsgeschichten, das wissen die Initiatoren nun nach einem Jahr Erfahrung, gehören auch Geschäftsschließungen: Micha Decker musste sein Geschäft „Lumpenbande“, einen Vintage-Klamottenladen im Kirchgraben 10, wieder schließen, so Seizinger.
Das Bewerberportal öffnet sich
Bewerbungsstart für die neue Runde des Gründerpreises ist der 2. Mai. Dann öffnet das Bewerberportal auf zukunft-ebingen.de/gp24 seine virtuellen Pforten. Bis Ende Juli können mutige Gründerinnen und Gründer ihre Ideen hochladen. Danach definiert eine Jury, welche der Einreichungen sich in einem Pitch für eine finale Entscheidung präsentieren dürfen.
„Am Ende gibt es drei Preise zu vergeben. Dabei werden jeweils die Gründer einer Laden-, einer Dienstleistungs- und einer Gastroidee ein halbes Jahr lang durch die Übernahme der Raumkosten des Leerstands unterstützt, den sie mit unserer Hilfe finden und beziehen werden. Support durch ein funktionierendes Albstädter Netzwerk sowie Mentoring erhalten selbstverständlich alle drei“, erzählt der Citymanager.
Der Gründerpreis wird über das Programm ZIZ gefördert
Es kann sein, gibt Daum Einblicke in den Prozess der Unterstützung, dass jemand dringend ein Personal-Coaching braucht, während einem anderen im Marketing oder in Steuer- und Finanzfragen unter die Arme gegriffen werden muss. „Hier wollen wir flexibel sein und uns nach den Bedürfnissen der Gründer richten.“ Zusätzlich unterstützt wird der Gründerpreis über das Förderprogramm ZIZ – zukunftsfähige Innenstädte und Zentren.
Um mitzuhelfen, den Downtrading-Effekt in der Ebinger City weiter aufzuhalten und möglichst ins Gegenteil zu verkehren, so appelliert Albstadts Oberbürgermeister Roland Tralmer vor allem an die Adresse der Hausbesitzer, müssen alle zusammenarbeiten. Jeder mit attraktiven Angeboten gefüllte Leerstand trage zur Verbesserung der Situation bei.