Balingen

„Balinger Sommermärchen“: Erinnerungen an die Gartenschau, so bunt wie die Schau selbst

30.03.2024

Von Jasmin Alber

„Balinger Sommermärchen“: Erinnerungen an die Gartenschau, so bunt wie die Schau selbst

© Jasmin Alber

Um Erinnerungen ans „Balinger Sommermärchen“ geht es nicht nur bei der neuen Beklebung am einstigen Gartenschaubüro, vor dem (von links) Tine und Paul Bossenmaier, Annette Stiehle und Niko Skarlatoudis stehen, sondern auch in einem neuen Buch.

Wie viele Fotos sie auf der Gartenschau in Balingen gemacht haben, das können Tine und Paul Bossenmaier gar nicht sagen. Viele Tausende, wahrscheinlich über 100.000. Jedenfalls sehr, sehr viele. Dass diese ganzen Erinnerungen an das Großereignis nicht auf den Festplatten in Dornröschenschlaf fallen sollen, war von Beginn an klar. Dass es mit einem Projekt, das den Titel „Das Balinger Sommermärchen“ trägt, dann aber so schnell ging, kam für das Ehepaar doch unerwartet. Die beiden erzählen, worauf man gespannt sein darf.

2023 war für Paul und Tine Bossenmaier ein besonderes Jahr. „Es konnte keiner ahnen, dass zwei Highlights, die ‚Balinger Zeitreise‘ und die Gartenschau, zusammenkommen“, sagt sie. Für erstgenanntes Projekt hat das Ehepaar historische und neu gemachte Fotomotive in einem Bildband kreativ gegenübergestellt. Beim zweitgenannten waren sie als Fotografen unterwegs, und zwar an 125 Tagen. Heute betrachtet, „ist es schade, dass wir 18 Tage ausgelassen haben“, merkt Paul Bossenmaier schmunzelnd an.

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Er selbst war, zunächst vor allem allein, schon viele Monate vor der Eröffnung am 5. Mai auf dem Gelände unterwegs. Damals frisch im Ruhestand, hat er von 2020 an den Fortschritt von dem ersten Baggerbiss bis zur Fertigstellung dokumentiert und auch Vorabereignisse wie Baustellenkonzerte. Auch ihren Urlaub haben die musikbegeisterten Fotografen danach ausgerichtet, als es beispielsweise um die spektakuläre Anlieferung und den Einhub des Parkuferstegs ging.

Bis zu 1000 Aufnahmen an einem Tag

„Die Besucher waren begeistert von Anfang an“, sagt Tine Bossenmaier, obwohl anfangs das Wetter so gar nicht zu einer Gartenschau passen wollte. „Vom ersten Tag waren es nur glückliche Menschen.“ Das schwappte über und komme ihnen immer wieder ins Gedächtnis, wenn sie die Fotos anschauen.

Apropos: Wie viele Fotos von und auf der Gartenschau haben sie denn gemacht? Gezählt haben sie ihre Aufnahmen, die auf großen Festplatten gesichert sind, noch nie. Bis zu 1000 Fotos haben sie teilweise an nur einem Tag gemacht.

Beim Gartenschau-Team offene Türen eingerannt

„Es sind sicher über 100.000“, merkt Niko Skarlatoudis, ehemals Leiter Veranstaltungen, Marketing und PR im Gartenschau-Team, an. Plus die ganzen, die im Vorfeld gemacht wurden, ergänzt die ehemalige technische Gartenschau-Geschäftsführerin Annette Stiehle.

Vom Gartenschau-Team hatten Bossenmaiers übrigens volle Unterstützung bei ihrem neuen Buchprojekt – angefangen vom Nutzungsrecht des Logos über das Beisteuern von Texten bis hin zur anstehenden Vermarktung. „Ehrensache“, so Skarlatoudis. „Wir alle waren bei der Gartenschau mit Herzblut dabei, so auch bei diesem Buch.“ Die Macher haben offene Türen eingerannt. „Wir sind unendlich dankbar für dieses Buch“, sagt Stiehle.

„Balinger Sommermärchen“: Erinnerungen an die Gartenschau, so bunt wie die Schau selbst

© Agentur Rudek

Die Visualisierung gibt einen kleinen Einblick ins Buch, das nächste Woche gedruckt wird. Offizieller Verkaufsstart ist am 5. Mai.

Denn aus den unzähligen Aufnahmen ist ein 256 Seiten starkes Buch geworden: „Das Balinger Sommermärchen“. Diese Bezeichnung sei auf der Gartenschau öfters gefallen – passenderweise, erzählt Tine Bossenmaier. Da war der Name des Fotobuchs für sie und ihren Mann schnell gefunden. „Im Buch wird es ganz viele Menschen geben, die sich selbst, Freunde und Bekannte wiedererkennen“, verrät sie.

Und auch die Menschen hinter Gartenschau, seien es die städtischen Mitarbeiter oder Ehrenamtlichen. Und natürlich viele Akteure auf den Bühnen. „Das Menschliche ist ein unschätzbarer Wert gewesen“, sagte Tine Bossenmaier.

Jeder Monat hat ein eigenes Kapitel

Die passenden Fotos aus dem Riesenfotofundus auszuwählen, da gab es im Hause Bossenmaier die eine oder andere Diskussion, erzählen sie heute lachend. Im ersten Teil des Buchs geht es um die Entstehung des Großprojekts. Danach sind die „Kapitel“ eingeteilt in den Monaten von Mai bis September 2023 – querbeet durch alle Themen und Geländebereiche. Allzu viel verraten werden soll vorab natürlich noch nicht.

Die beiden sind aber sichtlich stolz auf ihr „Mammutprojekt, welches in Rekordzeit entstanden ist“ und schon voller Vorfreude auf den Erscheinungstermin. Denn dass die vielen Fotos in irgendeiner Form veröffentlicht werden sollen, war Paul und Tine Bossenmaier schon lange klar.

Von „im Laufe des Jahres“ wurde „Anfang Mai“

Anfangs habe er gesagt: Das tut’s auch noch in drei Jahren. Dass es dann doch so schnell nach dem Ende der Gartenschau war, lag nicht nur am Engagement der beiden. Erst vor Silvester wurde die Idee, nicht so lange zu warten, bei konspirativen Treffen geboren, wie Niko Skarlatoudis schmunzelnd zurückblickt. Von „im Laufe des Jahres 2024“ wurde dann der 5. Mai – der Jahrestag der Gartenschaueröffnung – als Wunsch-Deadline. „Da haben wir erst mal gelacht“, sagen Bossenmaiers. Doch das Vorhaben war zwar sportlich, aber möglich, wie sich zeigen sollte: Nächste Woche geht das Buch in Druck.

Mit den Grafikern der Balinger Agentur Rudek hatten sie Partner an der Hand, die ihre Ideen umgesetzt und eigene Impulse eingebracht haben, sagt das Paar. Und ebenso dankbar sind sie einem Ehepaar, das Bossenmaiers auf der Gartenschau kennengelernt haben: Manfred Seeger und Monika Jetter-Seeger waren gleich begeistert von der Idee eines Gartenschau-Bildbands und haben bereits im Herbst ihre finanzielle Unterstützung zugesagt – also noch ehe die erste lose Idee so konkret geworden ist. Außerdem gibt es Sponsoren.

Vernissage und Verkaufsstart

Offiziell vorgestellt wird das Buch bei einer Vernissage am 3. Mai in der Zehntscheuer und ebenso beim „Ein Jahr danach“-Fest der Gartenschau am darauffolgenden Wochenende.

Ab 5. Mai, dem offiziellen Verkaufsstart, gibt es das Buch dann bei den Balinger Buchhandlungen Rieger und Osiander sowie im Rathaus.

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