Albstadt

Gruppenvergewaltigung in Albstadt: Die drei Angeklagten schweigen zu Prozessbeginn

15.03.2024

Von Pascal Tonnemacher

Gruppenvergewaltigung in Albstadt: Die drei Angeklagten schweigen zu Prozessbeginn

© Michael Würz

Der Prozess um die Gruppenvergewaltigung findet am Landgericht Hechingen statt (Symbolfoto).

Drei junge Männer schweigen zum Start der Verhandlung am Landgericht Hechingen: Ihnen wird vorgeworfen, im August 2023 eine 25-Jährige gemeinsam in einem Auto am Waldrand in Ebingen vergewaltigt zu haben. Das Opfer und erste Zeugen wurden nicht öffentlich gehört.

Noch ist in diesem Fall vieles unklar: Drei junge Männer aus Hüfingen und Donaueschingen im Alter von 25, 26 und 27 Jahren sollen am 26. August 2023 um etwa 0.30 Uhr in einem Auto am Waldrand in Ebingen eine 25-Jährige unter Androhung und Anwendung von Gewalt gemeinsam vergewaltigt haben. Das wirft die Staatsanwaltschaft ihnen vor.

Seit Freitagvormittag wird der Fall am Landgericht Hechingen verhandelt. Der Strafrahmen bei einer Verurteilung in solchen Fällen liegt zwischen einem und fünf Jahren Freiheitsstrafe. In weißen Hemden sitzen die drei Angeklagten hinter ihren Anwälten im Saal 168. Äußern wollen sie sich bislang noch nicht, sagen auch nichts zu ihrer Person, die Verlesung der Anklage nehmen sie regungslos zur Kenntnis.

Da die Angeklagten die Tat nicht gestehen, muss das Opfer auch eine Aussage vor Gericht machen. Um herauszufinden, was in dieser Nacht geschehen ist, müssen nicht nur die Frau, sondern auch weitere Zeugen sämtliche Details rund um die Tat und die Intimsphäre der 25-Jährigen erläutern. Das Gericht hat dazu die Öffentlichkeit ausgeschlossen, neben Medienvertretern sind einzelne Zuschauer des Prozesses vor Ort gewesen.

Frau wollte Abend freundschaftlich verbringen

Laut der Anklage hatte sich die junge Frau nur mit dem jüngsten der Angeklagten verabredet. Dieser hatte aber die beiden Mitangeklagten mit im Auto dabei. Auch wenn es anders ausgemacht gewesen sein soll, wollte die Frau den Abend freundschaftlich mit allen drei Männer verbringen, so heißt es in der Anklage.

Anschließend fuhren die Vier mit dem Auto zur Aral-Tankstelle in Ebingen und schließlich an einen Waldrand in Ebingen, weil die junge Frau sich im Wald unwohl fühlte, so die Anklage. Wo genau, konnte nicht konkret ermittelt werden, mutmaßlich war es im Bereich des Parkplatzes Kälberwiese/Kreuzbühlstraße, heißt es in der Anklage.

Dort soll es dann laut Anklage im Rahmen von „Wahrheit oder Pflicht“-Spielen und unter Androhung und Ausübung von Gewalt zu Küssen, Berührungen an der Frau, aber auch an den Männern gekommen sein, was sich schließlich bis zur Vergewaltigung gesteigert haben soll. Immer gegen den Willen der Frau, so die Anklage. Sie habe auch die Hände weggeschlagen und gesagt, dass sie das nicht wolle. Nach der Tat sollen die Männer das Opfer noch nach Hause gefahren haben.

Nicht öffentlich wurden am Nachmittag das Opfer gehört sowie Menschen aus ihrem Umfeld.

Die Verhandlung wird am kommenden Montag, 10 Uhr, fortgesetzt. Wir werden berichten.

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