Reitsport

„Lachendes und weinendes Auge“: Grischa Ludwig & Co. müssen das LQH-Masters absagen

06.07.2023

Von Daniel Drach

„Lachendes und weinendes Auge“: Grischa Ludwig & Co. müssen das LQH-Masters absagen

© Hautmann

Grischa Ludwig plant bereits die LQH-Masters im kommenden Jahr.

Eigentlich hätte am Donnerstag der Startschuss für die LQH-Masters auf dem Schwantelhof fallen sollen. Doch daraus wurde nichts. Vergangene Woche teilten die Veranstalter mit, dass das Traditionsevent dieses Jahr ausfällt.

Der Grund ist so einfach wie schade: zu wenige Starter hatten sich im Vorfeld angemeldet. Der internationale Reining-Kalender ist gerade zum jetzigen Zeitpunkt des Jahre vollgepackt, unter anderem findet parallel die World Reining in der Schweiz statt, in Kürze finden die European Affiliate Championships (Europameisterschaft der Reining) statt.

„Das kann dazu geführt haben, dass sich ein paar Reiter mit der Meldung zurückgehalten haben“, sagt Judith Ressmann, Pressesprecherin der NRHA Germany. „Derzeit arbeiten wir daran, die Veranstaltung rückabzuwickeln. Weitere Folgen wird es vorerst nicht haben. Die NRHA Germany hat vor, gemeinsam mit Ludwig Quarter Horses, das LQH-Masters im kommenden Jahr wieder zu veranstalten und wir zählen auf zahlreiche Reining-begeisterte Starter und Besucher.“

„Unwahrscheinlich schade“

Eigentlich hätte dieses Wochenende über vier Tage hinweg Hochbetrieb auf dem Schwantelhof herrschen sollen. Die Gastgeber hatten wieder einmal ein umfassendes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt und waren in freudiger Aussicht auf ein neuerliches Reining-Event der Extraklasse in Bitz. 41 Wertungsprüfungen und 30 000 US-Dollar Gesamtpreisgeld wurden im Vorfeld für das LQH-Masters ausgeschrieben – dazu sollten weitere wertvolle Sachpreise kommen.

Am Freitagabend war außerdem die einzigartige Shownight „Colors of Horses“ geplant. Als besondere Gäste waren die TV-Pferdeprofis Kenzie Dysli und Niklas Ludwig eingeplant gewesen. Nun folgte allerdings die Absage – schweren Herzens. „Es ist natürlich unwahrscheinlich schade, dass wir das Turnier absagen mussten“, gesteht Hofherr Grischa Ludwig ein. „Aber ich sehe es mit einem lachendes und einem weinenden Auge. Als klar war, dass wir mit der Absage leben müssen, konnten wir auch gut damit leben. Die Saison ist lange – und jetzt haben wir mal Zeit zum Durchschnaufen.“

Neuer Versuch in 2024

Vergangenes Jahr waren die LQH-Masters-Macher bereits auf einen Termin nach den Sommerferien ausgewichen. Sonst stieg das Turnier eigentlich immer im Juli. „Letztes Jahr war es kein Problem, das Event Ende August auszurichten“, erklärt Ludwig. „Aber da steigt dieses Jahr wieder die Americana, die alle zwei Jahre stattfindet. Also war der Termin dieses Jahr keine Option – und wir sind zum Ursprungstermin zurückgegangen.“ Nun seien aber „ein paar Turniere zu viel“ parallel angesetzt worden, so Ludwig weiter. „Wir brauchen schon 600 bis 700 Starter, dass es sich rechnet – gerade bei über 30 000 Dollar Preisgeld. Jetzt wären es 450 gewesen. Daher mussten wir die Reißleine ziehen.“

Das sei aber kein Beinbruch, betont der Profi-Reiner aus Bitz. „Noch mehr Turniere stehen kurz vor der Absage. Es ist im Juni und Juli einfach die beste Zeit. Da ist gutes Wetter garantiert und es sind auch noch keine Ferien, in denen viele in den Urlaub fahren. Und in Bitz ist man eben wetterabhängig. Ein großes Turnier mit vielen Zuschauern kann ich hier nicht im Frühjahr ausrichten.“ Für 2024 sollte das aber kein Problem darstellen. Da dann keine Americana auf dem Programm steht, wollen die Veranstalter dann wieder Ende August zum Ritt auf den Schwantelhof bitten.

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