Handball

Wackelarm-Alarm in der „Hölle Süd“: HBW Balingen-Weilstetten nicht erstliga-tauglich

19.04.2024

Von Marcus Arndt

Wackelarm-Alarm in der „Hölle Süd“: HBW Balingen-Weilstetten nicht erstliga-tauglich

© Moschkon

Der HBW verlor auch das Kellerduell gegen den BHC.

Es war ein blutleerer Auftritt des Balinger Handball-Bundesligisten, der eine bittere 21:25-Heimpleite gegen den BHC kassierte. Die „Gallier“ boten erneut wenig an, waren gegen einen schwachen Kontrahenten nur bedingt konkurrenzfähig.

„Wieder ein schlechtes Spiel von uns“, räumte HBW-Torhüter Mario Ruminsky unumwunden ein, „wir sind gut reingekommen, verlieren dann aber komplett den Faden. So wie wir 45 Minuten lang gespielt haben, gewinnen wir in dieser Liga gegen keine Mannschaft.“

Dabei starteten die Kreisstädter vielversprechend, generierten in der ersten Spielsequenz die besseren Szenen. Bitter für die Balinger, dass Patrick Volz nach langer Verletzungspause völlig frei an BHC-Keeper Christopher Rudeck scheiterte (4. Minute). Doch Jona Schoch stellte früh auf plus drei Treffer: beim 4:1 (6.). Die Westdeutschen fanden nach dem Naji-Aus am Dienstag zunächst keine Lösungen gegen eine stabile schwäbische Defensivabteilung.

HBW verspielt Vorsprung

Das Schlusslicht blieb vorerst am Drücker, konservierte den Drei-Tore-Vorteil (6:3/9.). Vom BHC kam wenig – auch weil Balingens Torhüter Mohamed El-Tayar unglaublich präsent war. Der Ägypter war schon früh in den Köpfen der Bergischen, doch seine Vorderleute leisteten sich einfach zu viele fatale Fehler und schlechte Entscheidungen in dieser Phase.

Tomas Babak nutzte das Momentum, brachte die Rheinländer wieder in Schlagdistanz (7:6/15.). Wichtig, dass Lukas Saueressig netzte. Es blieb allerdings eine enge Kiste – weiter mit leichten Vorteilen für den Aufsteiger (9:7/17.). Dieser spielte nicht wirklich gut, lag aber weiterhin vorne (9:8/18.).

Rudeck wurde nun mehr und mehr zum Faktor. Fünf Minuten lang blieb der HBW ohne Erfolgserlebnis, ehe Oddur Gretarsson in Überzahl zum 10:9 erfolgreich war (23.). Wackelarm-Alarm in der ausverkauften „Hölle Süd“ – auch bei den „Galliern“. Jens Bürkle reagierte, justierte nach (26.). Ohne Erfolg. Gretarsson zog die nächste Fahrkarte. Mit Wucht und Willen brachte Schoch den Kreisstadt-Klub wieder in Führung (11:10/ 28.). Beim knappen Vorteil für den Tabellenletzten blieb es zur Pause (12:11).

BHC dreht das Spiel

Nach dem Seitenwechsel waren die Schwaben völlig von der Rolle, leisteten sich in kurzer Zeit vier Fehlwürfen in Folge. Das nagte am ohnehin schwachen Selbstbewusstsein der „Gallier“, die nach dem 12:14 (35.) mächtig wackelten. Und es kam noch schlimmer: Noah Beyer drehte jetzt richtig auf, erhöhte auf 17:14 für die Gäste (41.). Die Bergischen hatten fest den Daumen drauf – auch weil der Zweitliga-Meister von 2023 auf ganzer Linie versagte. „Wir verlieren komplett den Kopf“, fand Elias Fügel. Dem HBW-Youngster gelangen zwar vier Treffer, die Trendwende blieb jedoch aus.

Noch einmal bat der Balinger Coach zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Die Auszeit verpuffte – wie so vieles am Freitagabend. Der Kreisstadt-Klub fand nicht mehr statt, patzte im Kollektiv. Mit einer Fünf-Tore-Hypothek (15:20/46.) ging es in die Crunchtime. Der Rückstand war nicht mehr zu korrigieren – und nach der achten Pleite in Folge steht das Team um Kapitän Felix Danner vor dem direkten Wiederabstieg.

Diesen Artikel teilen: