Straßberg

Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Bau: R-Beton aus Straßberg

18.04.2024

von Renate Stoll

Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Bau: R-Beton aus Straßberg

© Schotter Teufel

Ressourcenschonenden Beton, sogenannten R-Beton, der in Teilen aus aufbereitetem Abbruchmaterial besteht, bietet Schotter Teufel jetzt an.

Kreisläufe schließen, natürlich vorkommende Rohstoffe schonen. Auch in der Baubranche ist dieser Trend inzwischen angekommen. Bei mineralischen Baustoffen im Hochbau ist ressourcenschonender Beton, sogenannter R-Beton, im Kommen. Den bietet jetzt auch Schotter Teufel in Straßberg an.

„Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind wichtige Kriterien für uns. Umso mehr freut es uns, der erste Betonlieferant im Zollernalbkreis zu sein, der ressourcenschonenden Beton anbietet. Wer hochwertig bauen und der Umwelt zuliebe handeln will, verwendet R-Beton aus Straßberg“, wird Harald Barth, Geschäftsführer von Schotter Teufel, in einer Pressemitteilung des Unternehmens, das zur Holcim Group gehört, zitiert.

Was aber ist R-Beton? Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg nennt ihn einen „innovativen und zugelassenen Baustoff, der zum Klima- und Ressourcenschutz beiträgt“. Ressourcenschonend könne er dann laut Ministerium werden, „wenn er in Anteilen auf einen Rohstoff zurückgreift, der aus dem Materialkreislauf gewonnen wurde“. Sprich: Beim Abbruch, heute nach neuer Vorgehensweise meist Rückbau genannt, wird beispielsweise altes Mauerwerk zu einer Gesteinskörnung aufbereitet, die in der Lage ist, Kies und gebrochenen Naturstein zu ersetzen, wie es im Leitfaden des Ministeriums heißt.

Nun ist der Abbruch von Bauwerken ebenfalls ein Geschäftsfeld von Schotter Teufel. Dabei gewonnene Rohstoffe werden erneut im Bau genutzt. Das könnte sich auf den Steinbruch bei Straßberg auswirken. Sabine Schädle, Leiterin der Kommunikation bei Holcim Süddeutschland, erklärt: „Unter Umständen erhöht sich die Vorratsdauer ein kleines bisschen. Der Bedarf an Primärrohstoffen ist allerdings nach wie vor vorhanden und lässt sich nur zu einem sehr kleinen Teil durch aufbereitetes Recycling-Gestein ersetzen.“

Angebot neu, Erfahrung trotzdem vorhanden

Zum Einsatz gekommen ist der R-Beton aus Straßberg bisher noch nicht. Dafür sei das Angebot zu neu. Schädle weist darauf hin, dass es bereits Erfahrungswerte zum Baustoff in der Unternehmensgruppe gibt: „ Holcim verfügt über ein sehr großes Know-How in diesem Bereich und mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung mit R-Beton. Holcim war damit bei den Ersten im Land. Die Holcim-Betonwerke in Stuttgart und Kirchheim-Teck liefern seit vielen Jahren R-Beton und dafür vom Land Baden-Württemberg im Jahr 2017 als Exzellenz-Beispiel beim Projekt ‚100 Betriebe für Ressourceneffizienz‘ ausgezeichnet worden.“

Als Antrieb für das Unternehmen, den neuen Baustoff anzubieten, führt Schädle folgende Gründe an: „Es geht schlichtweg um die gesellschaftliche Aufgabe, Ressourcen zu schonen und Stoffkreisläufe zu schließen. Die Ressourcenschonung bedeutet in diesem Fall vor allem die Rückführung genutzter mineralischer Materialien, also Abbruchmaterial, in den Baustoffkreislauf und damit die Schonung von Steinbrüchen als primäre Rohstoffquellen.“

Land bietet Förderprogramm an

Ob und in welcher Höhe Zuschüsse des Umweltministeriums geflossen sind, konnte zu Redaktionsschluss nicht abschließend geklärt werden. Fest steht aber, dass es ein Förderprogramm des Landes gibt, mit dem ein „flächendeckender Einsatz von R-Beton in Baden-Württemberg“ unterstützt werden soll. Im Fördertopf, der bis Ende diesen Jahres angezapft werden kann, befinden sich 3 Millionen Euro. Unternehmen, die in ihren Transportbetonwerken im Land R-Beton herstellen „oder eine solche planen“, können mit einem Zuschuss von 20.000 bis 100.000 Euro rechnen.

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