Albstadt

„Ihr solltet Euch schämen“: Unbekannte stehlen Herzensgaben an Gedenkstätte für jungen Albstädter

22.04.2024

Von Holger Much

„Ihr solltet Euch schämen“: Unbekannte stehlen Herzensgaben an Gedenkstätte für jungen Albstädter

© Holger Much

Seit dem Mord an Christian Zoda wurde von der Familie und den Freunden des jungen Mannes hier eine Gedenkstätte eingerichtet.

In Ebingen am Ziegelplatz befindet sich die kleine Gedenkstätte für den ermordeten Christian Ayrton Zoda. Familie und Freunde halten dort die Erinnerung an den jungen Mann in Ehren. Doch Diebe zeigen auch vor den Gaben der Trauer und Anteilnahme keinen Respekt.

Mit Liebe hätten sie, so äußerte er sich auch jüngst in einem Post auf Facebook, als Familie und Freunde an dieser Stelle eine Stätte des Gedenkens für Christian Ayrton Zoda eingerichtet. „Leider gibt’s in Albstadt-Ebingen Menschen, die denken, sie dürfen mitnehmen, was mit Herz gebracht wurde. Es wurde alles mitgenommen. Ihr solltet euch schämen!“

„Ihr solltet Euch schämen“: Unbekannte stehlen Herzensgaben an Gedenkstätte für jungen Albstädter

© Holger Much

In diesem Korb wurden immer wieder Geschenke von Freunden des getöteten jungen Mannes hineingelegt. Doch Diebe machen selbst davor nicht Halt.

Ende Dezember 2022 wurde in Ebingen der junge Christian Zoda vom gleichen Täter erschossen, der auch eine junge Frau auf grausame Weise umbrachte – wir berichteten. Der Täter wurde in einem neuntägigen Prozess am Hechinger Landgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Blumen, Kränze, Grablichter und Karten niedergelegt

An der Straßenlaterne, an der das Leben des 23-Jährigen sein Ende fand, hatten die Familie selbst, aber auch zahlreiche erschütterte Bürgerinnen und Bürger Albstadts, kurz nach der Tat Blumen, Kränze, Grablichter und Karten niedergelegt oder angebracht, um ihrer Trauer sowie ihrer tiefen Verbundenheit mit dem Verstorbenen und dessen Angehörigen Ausdruck zu verleihen. Bis heute schmücken Blumen und Kerzen die Stelle, die seither von der Familie stets ordentlich und sauber gehalten wird.

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Dabei, so erläutert der Vater des jungen Mannes im Gespräch mit dem ZAK, wurden auch immer wieder kleine „Geschenke“ an den Verstorbenen hier niedergelegt. Doch erst jüngst haben Diebe alles, was der Trauer und der Erinnerung gewidmet war, gestohlen.

Herzen und kleine Engel – Dinge mit hohem emotionalen Wert

„Mir fehlen die Worte“, sagt Ignazio Ezio Zoda. Es gehe nicht darum, dass diese Dinge finanziell wertvoll gewesen wären. Es seien Dinge gewesen wie kleine Engel, ein Herz mit dem Namen des Toten – Dinge mit hohem emotionalen Wert. Und dass sowas geklaut wird, so der Vater, sei fast noch verwerflicher. Auch zuvor schon wurde die Gedenkstätte geplündert und bestohlen. „Ich weiß nicht, was diese Menschen fühlen“, so der entsetzte Vater.

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