Frohnstetten

Johann Löffler aus Frohnstetten feiert seinen 100. Geburtstag

07.04.2024

von Karl-Peter Neusch

Johann Löffler aus Frohnstetten feiert seinen 100. Geburtstag

© Karl-Peter Neusch

Johann Löffler aus Frohnstetten feiert am heutigen Sonntag seinen 100. Geburtstag.

Er hat noch immer einen lockeren Spruch auf den Lippen: Johann Löffler wird am heutigen Sonntag 100 Jahre alt. Dabei kann er auf ein bewegtes und erfülltes Leben zurückblicken. Seinen Geburtstag feiert er mit Familie und Gratulanten.

Obwohl im Laufe der Zeit doch die eine oder andere körperliche Einschränkung dazu gekommen ist, lebt der Jubilar noch in seinem eigenen Haus und wird dort liebevoll und fürsorglich von seiner Tochter Mina und ihrem Mann gepflegt und betreut. Zu seinem Morgenritual gehört nach wie vor das Lesen der Tageszeitung und das ohne Brille oder sonstige Hilfsmitteln. Auch nimmt er trotz seines fortgeschrittenen Alters nach wie vor Anteil am Geschehen in der Gemeinde und in der Welt und hat bei Unterhaltungen immer noch einen lockeren Spruch auf den Lippen.

Singen war ihr gemeinsames Hobby

Der Tod seiner Ehefrau Josefine vor einigen Jahren, die selbst über 100 Jahre alt wurde und mit der er über 70 gemeinsame Jahre verbrachte, hat ihn arg getroffen und eine große Lücke in seinem Leben hinterlassen. Gerne erinnert er sich an die gemeinsame Zeit zurück, vor allem an ihr gemeinsam gepflegtes Hobby, das Singen im Kirchenchor. Über 70 Jahre lang gehörte Johann Löffler mit seiner prägnanten Tenorstimme zu den Stützen der Singgemeinschaft und hat in dieser langen Zeit so gut wie keine Probe ausgelassen. Für diese außergewöhnliche Lebensleistung wurde er 2020 vom Kirchenchor und der Pfarrgemeinde mit den höchsten Ehrungen ausgezeichnet. Auch dem Musikverein ist der Jubilar schon lange freundschaftlich verbunden. Fast bis zu seinem 90. Lebensjahr übte er pflichtbewusst und gewissenhaft seine Kassierertätigkeit beim Jahreskonzert aus.

Kriegswirren und Heimkehr

Johann Löffler hat in seiner Jugend viel gesehen und erlebt. Die Kriegswirren führten ihn unter anderem nach Finnland, Lappland und nach Norwegen, bevor er schließlich auf dem Rückzug in französische Kriegsgefangenschaft geriet. Noch heute leuchten seine Augen wenn er mit wachem Geist, Begebenheiten und Anekdoten aus dieser Zeit erzählen kann. Im Gefangenenlager erlernte er das Weberhandwerk, was ihm nach seiner Rückkehr in die Heimat eine Beschäftigung bei der Samtfabrik Kaufmann in Kaiseringen ermöglichte.

Um sein Geburtstagsfest mit seiner Familie gebührend feiern zu können muss der Jubilar lediglich die Straße überqueren, denn im gegenüberliegenden Gasthaus „Krone“ werden sich vermutlich auch noch weitere Gratulanten einfinden um ihn zu seinem Ehrentag zu beglückwünschen.

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