Fußball

Landesliga im Blick: Balingen 2 holt den Titel, Albstadt weiter in der Erfolgsspur

09.05.2024

Von Matthias Zahner, Von Marco Schneider

Landesliga im Blick: Balingen 2 holt den Titel, Albstadt weiter in der Erfolgsspur

© Moschkon

Stürmer Denis Mazrekaj erzielte die Führung für den FC 07 Albstadt, der am Mittwochabend den SV Ochsenhausen am Ende mit 2:1 besiegte.

Die TSG Balingen 2 machte am Donnerstag die Landesliga-Meisterschaft perfekt. Indes unterstrich auch der FC 07 Albstadt beim 2:1 gegen Ochsenhausen seine Ambitionen. Straßberg und Harthausen unterlagen derweil erneut.

Albstadt - Ochsenhausen 2:1 (1:0).

Der FC 07 Albstadt bleibt in der Landesliga in der Erfolgsspur. Die Blau-Weißen bezwangen am Mittwochabend im heimischen Albstadion den SV Ochsenhausen mit 2:1 (1:0) und wahrten damit die Chancen auf Tabellenplatz zwei.

Trotz des achten Sieges unter der Regie von Armin Hotz und Samed Akbaba war Letzterer mit der Leistung der Nullsiebener nicht zufrieden. „Wir waren vom Kopf her nicht da. Ochsenhausen war immer einen Schritt schneller“, meinte Akbaba. Dennoch behielt sein Team die drei Punkte daheim, weil es die wenigen Chancen besser nutzte als Ochsenhausen. Die erste gute Möglichkeit hatten die Gastgeber: Von einem SVO-Abwehrspieler kam der Ball zu FC-07-Torjäger Denis Mazrekaj, der von der Strafraumkante sofort abzog, doch Gäste-Keeper Julian Miehle lenkte sehenswert den Ball um den Pfosten (8. Minute). Die Oberschwaben lauerten mit zwei Spitzen auf Umschaltmomente, die sich zwar ergaben, aber von der aufmerksamen Albstädter Abwehr zumeist frühzeitig unterbunden wurden. Offensiv kam aber auch von den Blau-Weißen wenig. Es fehlte an Spielverlagerungen, zündenden Ideen und flüssigen Kombinationen. „Wir wollten den Ball mit ein, zwei Kontakten laufen lassen. Das haben wir nicht geschafft. Wir haben immer drei, vier Kontakte gebraucht“, sagte Akbaba. Kurz vor der Pause zeigte Mazrekaj, warum er auch bei anderen Vereinen so heiß begehrt ist. Nach einer zu lang geratenen Gäste-Ecke konterten die Albstädter über die linke Seite. Ein Ochsenhausener Klärungsversuch landete bei Mazrekaj, der auf die SVO-Abwehr zu dribbelte, diese mit einer Schussfinte narrte und kurz vor dem Sechzehner mithilfe des linken Innenpfostens das 1:0 markierte (39.). „Er hatte davor drei Spiele nicht getroffen. Er wollte unbedingt das Tor machen und das war dann wichtig, dass der schöne Schuss von ihm rein ging“, so Akbaba. Danach war Halbzeit in einer ereignisarmen Partie.

Nur ein paar Minuten nach dem Seitenwechsel musste Albstadts Ersatzkapitän Nicolas Gil Rodriguez verletzungsbedingt raus, für ihn kam Kaan Altinsoy. Ochsenhausen versteckte sich keineswegs, war aber vor dem Albstädter Tor viel zu harmlos, um sich klare Chancen herauszuspielen. Die Blau-Weißen schalteten gegen Mitte des zweiten Durchgangs mehr und mehr in den Verwaltungsmodus und konzentrierten sich zunehmend aufs Verteidigen. In der 72. Minute tauchten die Nullsiebener das erste Mal im zweiten Abschnitt vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Samed Güngörs Linksschuss aus spitzem Winkel war aber leichte Beute für Miehle. Der SVO-Torhüter hielt auch rund zehn Minuten später zunächst stark gegen Lewin Moser, war beim Nachschuss des Albstädter Sechsers aber machtlos (83.). Die abstiegsbedrohten Oberschwaben stemmten sich gegen die Niederlage. Zunächst parierte Giuliano Giacone gegen Stefan Bek (88.); der FC-07-Keeper hatte anschließend bei Thilo Denzels Direktabnahme aber keine Chance (89.). Nach dem 1:2-Anschlusstreffer warfen die Gäste nochmals alles nach vorne, doch die Nullsiebener brachten die knappe Führung über die Zeit.

FC 07 Albstadt: Giacone; Akbaba, Güngör, Gil Rodriguez (51. Altinsoy), Mazrekaj, Banda (90. Andreas Hotz), Bradara, Matur (62. Crincoli), Moser (90. Schneider), Cetin, Laurato (71. Anicito).

Tore: 1:0 Mazrekaj (39.), 2:0 Moser (83.), 2:1 Denzel (89.).

Schiedsrichter: Robin Stauß (Unter/Oberschmeien).

Zuschauer: 104.

Friedrichshafen - Harthausen 3:1 (1:0).

Das Nachholspiel beim VfB Friedrichshafen hat der TSV Harthausen am Mittwochabend mit 1:3 (1:1) verloren. Mit dem Ergebnis war das Landesliga-Schlusslicht von der Scher noch bestens verdient.

„Wir können uns bei unserem Torwart und beim Aluminium bedanken, dass wir nicht mit neun oder zehn Toren nach Hause fahren“, meinte TSV-Spielertrainer Akin Aktepe. Harthausen, das mit einem dezimierten Kader anreiste, war den „Häflern“ in allen Belangen unterlegen, Aktepe bezeichnete die Leistung als „katastrophal“. Der VfB machte von Anfang an Druck und ging nach 13 Minuten folgerichtig in Führung: Alessio Genua setzte den Ball von der linken Seite schön ins lange Eck. Im Zusammenspiel mit dem Pfosten und einem stark aufgelegten TSV-Torhüter Timo Reinhardt, der den verletzten Dominik Kosic vertrat, retteten sich die Scher-Kicker mit einem knappen Rückstand in die Pause.

„Nach der Halbzeit haben wir umgestellt und Mann gegen Mann verteidigt, danach waren wir besser im Spiel“, berichtete Aktepe. Nachdem Friedrichshafen erneut zweimal am Aluminium scheiterte, kam Harthausen zum schmeichelhaften Ausgleich. Ein Eckball von Thomas Rösch flutschte zu Aktepe durch, der ins kurze Eck verwandelte (69. Minute). Das Remis währte allerdings nicht lange; Genua kam aus der zweiten Reihe zum Abschluss und besorgte die erneute Führung für die Truppe von Michael Steinmaßl. Nach einem Konter stellte Marcin Musso wenig später (82.) auf 3:1 – die Messe am Bodensee war damit endgültig gelesen. Somit ziert der TSV Harthausen mit 15 Punkten nach wie vor das Tabellenende. Am Samstag gastiert der FC 07 Albstadt an der Jahnstraße zum Derby. „Wir müssen uns schnellstmöglich berappeln, mit so einem Auftritt wie heute wird es ganz, ganz schwer“, warnt Aktepe.

TSV Harthausen: Reinhardt; Fabian Maier, Lukas Maier, Rösch, Dahlke, Balci, Czopiak (46. Gratz), Losekamm (79. Schnakenberg), Heberle, Aktepe, Locher.

Tore: 1:0 Genua (13.), 1:1 Aktepe (69.), 2:1 Genua (75.), 3:1 Musso (82.).

Schiedsrichterin: Jessica Bergmann (Mietingen).

Zuschauer: 90.

Wangen - Straßberg 3:1 (2:0).

In der Fußball-Landesliga hält die Negativserie des TSV Straßberg weiter an. Beim Tabellenzweiten FC Wangen unterlag das Team von Spielertrainer Stefan Bach mit 1:3 (0:2). Trotzdem war ein Aufwärtstrend erkennbar.

Im Allgäu ordnete der TSV-Coach seine Truppe neu, stellte etwas defensiver auf. Die Herangehensweise entpuppte sich in Durchgang eins lange als richtige Entscheidung, denn bis auf wenige Halbchancen des ehemaligen Oberligisten ließen die Schmeien-Kicker nichts zu. Es lief bereits die 38. Minute, als Wangen den Führungstreffer erzielte. Einen Pass in den Rücken der Abwehr setzte Enes Demircan aus 16 Metern Torentfernung unhaltbar für Keeper Kevin Peters in die Maschen. „Wir haben es in dieser Situation nicht geschafft, frühzeitig auf den Gegner rauszuschieben“, analysierte Bach. Nur sechs Minuten später schlugen die Gastgeber erneut zu: Jonas Brüderlin erhöhte aus kurzer Distanz problemlos auf 2:0.

„Wir haben in der Halbzeit angesprochen, dass wir so diszipliniert und aggressiv gegen den Ball spielen müssen, wie in den ersten 38 Minuten“, verriet der frühere Albstädter. Das funktionierte bis zur 63. Minute. Demircan sorgte dann allerdings mit dem 3:0 für die Entscheidung. „Wir haben danach weitergemacht und gut verteidigt. Bis auf ein paar Halbchancen haben wir nichts mehr zugelassen“, erklärte Bach. Offensiv war vom Zollern-Vertreter jedoch auch in der Folge nicht viel zu sehen, wirklich klare Tormöglichkeiten blieben aus. Vier Minuten vor Schluss sorgte Moritz Binder mit einem sehenswerten Freistoßtor für den Ehrentreffer. „Heute war es über 60 Minuten gut“, betonte der TSV-Coach, „ich denke, es war zu sehen, dass alle an einem Strang gezogen haben und das war wichtig für uns. Das müssen wir auch in den nächsten Spielen durchziehen.“

TSV Straßberg: Peters; Binder, Wissenbach, Wizemann (78. Riester), Bach (82. Dreher), Bischoff (86. Ulmer), Hack, Plankenhorn, Strobel, Heckendorf, Fiorenza (70. Rizzo).

Tore: 1:0 Demircan (38.), 2:0 Brüderlin (44.), 3:0 Demircan (63.), 3:1 Binder (86.).

Schiedsrichter: Mehmet Arar (Grimmelfingen).

Zuschauer: 160.

Baindt - Balingen 2 0:2 (0:2).

Geschafft! Die U 23 der TSG Balingen hat in der Fußball-Landesliga vorzeitig das Titelrennen entschieden. Mit 2:0 (2:0) setzte sich die Mannschaft von Denis Epstein durch. Bereits nach vier Minuten war das Ding eigentlich durch.

„Wir haben engagiert begonnen und sind dafür sofort belohnt worden“, freut sich Balingens Co-Trainer Ralf Brandstetter. Erst drei Minuten war die Begegnung alt, als die Balinger durch ein Eigentor der Gastgeber in Führung gingen. Keine 60 Sekunden später zappelte das Leder erneut in den Maschen hinter SV-Keeper Luca Wetzel. Nach traumhaftem Zuspiel von Kaan Akkaya behielt Silas Bader im Eins-gegen-Eins mit Wetzel die Oberhand, dribbelte diesen aus und schoss mit zum 2:0 ein. „Schön herausgespielter Treffer“, lobt Brandstetter.

In der Folge bestimmten die Kreisstädter Ball und Gegner, von den Platzherren war offensiv nichts zu sehen. „Wir haben versucht den dritten Treffer nachzulegen“, sagt Brandstetter. Ansätze dazu waren zur Genüge vorhanden, die beiden größten Möglichkeiten zum 3:0 ließen Akkaya und Bader allerdings aus. Mit dem 0:2-Pausenrückstand war die Mannschaft von Jens Rädel sicherlich gut bedient – kommt es im Abstiegskampf doch möglicherweise auch noch auf das Torverhältnis an.

„Zur Halbzeit war die Spannung dann schon ein bisschen raus. V Baindt konnte sich nicht richtig wehren und war selbst einfach zu harmlos“, gesteht Brandstetter ein. Angesichts des Spielverlaufs und der fehlenden offensiven Mittel der Hausherren gewann die Partie auch im zweiten Abschnitt nicht an Dramatik oder Nervenkitzel. Während Baindt versuchte, den Schaden so gering wie möglich zu halten, schraubte die TSG zielgerichtet am Ausbau der ohnehin komfortablen Führung. „Wir wollten das 3:0 erzielen, um damit vielleicht auch noch ein Stück weit den Bann zu brechen und es noch emotionaler zu gestalten“, gibt Brandstetter preis. Eine letzte dicke Chance erspielte sich der Meister Augenblicke vor Schluss: Der eingewechselte Mateo Herceg hatte sich ein Herz gefasst und per Volley abgezogen. Wetzel streckte sich und parierte das vermeintliche Traumtor glänzend.

Unterm Strich fuhr die TSG einen ungefährdeten, hochverdienten „Dreier“ ein und ist mit 15 Punkten Vorsprung auf den Verfolger FC Wangen an den übrigen vier Spieltagen nicht mehr aufzuhalten. „Freude pur! Es wird gefeiert mit allem drum und dran“, so Brandstetter.

TSG Balingen 2: Dogan; Sinz, Fritz (46. Dzaferi), Akkaya (46. Farkas), Wolf (75. Lucas Bader), Zeyer, Barth, Mathauer (46. Braun), Silas Bader (68. Herceg), Kurz, Hipp.

Tore: 0:1 Thoma (3./Eigentor), 0:2 S. Bader (4.).

Schiedsrichter: Philipp Schlegel (Unterstadion).

Zuschauer: 160.

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