Obernheimer Feuerwehr gründet Kindergruppe und bekommt Rückenwind vom Gemeinderat
25.04.2024
© Renate Stoll
In der Obernheimer Gemeinderatssitzung hat Benita Riedlinger die geplante Kindergruppe in der Freiwiliigen Feuerwehr vorgestellt.
Ist es bei Kindern im Alter zwischen 8 und 10 zu spät, sie an einen Verein zu binden, weil sie dann schon ihren Interessen nach verteilt sind? Joachim Schnell hat in der jüngsten Obernheimer Gemeinderat eine in diese Richtung gehende Aussage gemacht. Die Freiwillige Feuerwehr hat zwar noch keine Nachwuchssorgen, will aber genau diesem Problem mit einer Kindergruppe begegnen.
In der Gemeinderatssitzung stand die Gründung einer Kindergruppe ganz oben auf der Tagesordnung. Die Idee reifte aber schon früher und wurde auch in der Generalversammlung der Jugendfeuerwehr im März positiv aufgenommen. Kommandant Markus Haas erläutert dazu: „Auf die großartige Idee ist unsere Jugendbetreuerin Benita Riedlinger gekommen, gemeinsam mit Jugendfeuerwehrwart Daniel Dettling.“ Riedlinger ist gleichfalls Mitglied bei der Feuerwehr Schömberg und hat Erfahrung in der Arbeit mit Kinderfeuerwehren sammeln können. „Gemeinsam mit weiteren Kameraden haben die beiden alle Rahmenbedingungen geschaffen, die für eine Gründung notwendig sind.“
Die Obernheimer Wehr besteht derzeit aus 64 Feuerwehrleuten. 17 im Alter von 10 bis 17 Jahren sind in der Jugendfeuerwehr, 43 im Alter bis 65 Jahren sind in der Einsatzabteilung, die 4 Älteren in der Altersabteilung. Eine Kindergruppe soll nun die 5- bis 10-Jährigen abdecken.
Alterslücke schließen
„Glücklicherweise besteht bei uns noch kein ‚Nachwuchsproblem‘ und unsere Wehr ist personell sehr gut aufgestellt. Jedoch müssen wir nicht nur für Heute denken, sondern über Jahrzehnte hinweg in die Zukunft“, erläutert Haas. Er verweist darauf, dass andere Vereine für Kinder unter 10 Jahren Angebote hatten, die sie binden, und gibt Schnell damit Recht. Er erklärt: „Beim möglichen Eintritt in die Jugendfeuerwehr (mit 10 Jahren) waren Kinder oft schon in einem oder mehreren Vereinen, die bestimmt auch viel Spaß machen. Allerdings war dann oft auch neben der Schule keine Zeit mehr für ein weiteres Hobby frei. Mit der Gründung der Kinderfeuerwehr können wir diese Alterslücke nun schließen.“
Riedlinger wird die Gruppe leiten. Ihr zur Seite stehen werden nicht nur Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, „sondern auch der Feuerwehr eng verbundene Personen mit pädagogischem Berufshintergrund“, erläutert Haas weiter.
Spielerisch und kreativ Grundwissen vermitteln
Bei den geplanten Betreuungsabenden soll es nicht nur um Feuerwehrthemen gehen. Es seien viele kreative, spielerische und auch sportliche Aktivitäten geplant, die dann aufbauend den Bogen zur Feuerwehr schlagen. „Natürlich soll auch das Thema Brandschutz und Verhalten bei Notfällen Inhalt sein. Dafür ist man nämlich nie zu jung. Mit 10 Jahren geht’s dann in die Jugendfeuerwehr. Bis dahin kann aber durchaus das Grundwissen der Feuerwehr vermittelt werden, sodass in der Jugendfeuerwehr dann deutlich mehr Feuerwehspezifische Übungen auf dem Plan stehen,“ sagt Haas.
Gemeinderat stimmt zu
Der Gemeinderat fand die Idee ebenfalls gut. Mit seiner Zustimmung kann sich die Feuerwehr nun auf 40 Euro pro Kind aus der Förderung Z-FEU freuen.
Tag der offenen Tür
Am Freitag, 26. April, bietet die Feuerwehr Obernheim von 16 bis 18 Uhr im Gerätehaus Interessierten die Gelegenheit sich spielerisch und gesellig zu informieren.
