Potenzial nicht ganz ausgeschöpft: JSG Balingen-Weilstetten zieht Bilanz

02.05.2024

Von Larissa Bühler

Potenzial nicht ganz ausgeschöpft: JSG Balingen-Weilstetten zieht Bilanz

© Moschkon

Das Rückspiel gegen Kiel lief für die JSG ernüchternd.

Mit einem „Highlightspiel“ gegen Kiel beendete die A-Jugend der JSG Balingen-Weilstetten am vergangenen Wochenende die Bundesliga-Saison. Der erhoffte Einzug ins Final Four des DHB-Pokals war dabei nicht drin.

Beim Hinspiel im hohen Norden hatte die JSG noch den Reisestrapazen getrotzt, ein 25:25 gegen den THW-Nachwuchs erkämpft. Die Ausgangslage vor dem Rückspiel war vielversprechend – doch dann machten die Kieler kurzen Prozess. In der SparkassenArena ließen sie der JSG letztlich kaum eine Chance und siegten mit 41:29.

„Insgesamt war Kiel die deutlich bessere und reifere Mannschaft. Vor allem der Auftritt in Balingen hat mir imponiert“, so Trainer Fabian Mayer, der den THW als sehr abgeklärt und eiskalt kategorisierte. „Unseren zahlreichen Fans zu Hause wollten wir natürlich ein anderes Gesicht zeigen. Vielleicht war es für einige Jungs auch eher eine Last mit so vielen Fans im Rücken, als dass uns das beflügelt. Schade, dass wir das nicht mehr ändern können.“

Erfahrung in den Aktiven-Teams gesammelt

Mayer und sein Trainerkollege Jonas Baumeister können trotzdem auf eine ordentliche Spielzeit zurückblicken. Im ersten Saisonabschnitt verpasste Balingen-Weilstetten knapp den Einzug in die Meisterrunde, holte dann aber den Staffelsieg in der Pokalrunde Süd. Im Viertelfinal-Rückspiel war dann nun aber wohl der Druck zu groß.

„Sportlich gesehen gibt es im Nachgang natürlich mehr Potenzial nach oben“, gesteht Mayer, betont aber: „Erfreulich ist, dass sehr viele Jungs den Sprung in die Aktiven-Teams geschafft haben und schon dort viel Verantwortung bekommen. Das freut uns natürlich und ist langfristig natürlich super für die Entwicklung der Spieler.“ Dennoch bleibt individuell natürlich Luft nach oben. „Fehler schneller abhaken, fokussierter sein, Umgang mit Druck – spannende Themen, die wir über den Sommer hinweg angehen werden, um nächste Saison in diesem Bereich stabiler sein“, gibt Mayer einen Ausblick.

Quali-Chance noch gegeben

Den Traum von der 1. Bundesliga müssen die Kreisstädter aber trotzdem noch nicht begraben. Die vier Verlierer der Viertelfinals – also die JSG, Melsungen/Körle/Guxhagen, Flensburg-Handewitt und Hagen – treten im Juni in der Qualifikationsrunde 2 gegen sechs Mannschaften an, die zuvor in Runde 1 das Ticket verpassten. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld durch zwei Teams aus der Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft der B-Jugend, deren Verein zu dem Zeitpunkt noch nicht für die 1. Liga qualifiziert ist. Die zwölf Anwärter kämpfen um die letzten sechs Startplätze im Oberhaus. Wer sich nicht durchsetzen kann, startet in der 2. Jugend-Bundesliga.

„Eine 1. Liga wäre sicherlich auf höherem Niveau und mit mehr Reisen verbunden. Das wünschen wir uns natürlich für die Jungs“, betont Mayer, weiß aber auch: „In dieser Saison war es für einige Spieler besser, in der Pokalrunde Spielanteile zu sammeln. Für einige wäre das auch in der 2. Liga ähnlich. Wir werden im Juni alles versuchen und auch in der nächsten Saison dann wieder für alle Jungs eine gute Förderung und Entwicklung haben.“

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