Handball

Schweden-Kante für den Kreis: HBW Balingen-Weilstetten verpflichtet Max Santos

27.06.2024

Von Marcus Arndt

Schweden-Kante für den Kreis: HBW Balingen-Weilstetten verpflichtet Max Santos

© imago imges / Bildbyran

Einen adäquaten Grahovac-Ersatz hat der HBW in Schweden gefunden: Aus Malmö wechselt Max Santos zu den Schwaben.

Mit der Verpflichtung von Max Santos besetzt der Balinger Handball-Zweitligist eine wichtige Planstelle. Abgeschlossen sind die Personalplanungen beim Absteiger allerdings noch nicht: Ein Rückraumspieler soll noch kommen.

Eine Überraschung war der verpasste Ligaverbleib des Low-Budget-Klubs nicht – der Saisonverlauf mit ganz bitteren Niederlagenserien und HBW-untypischen Nebengeräuschen schon. Akribisch haben die Balinger die Runde aufgearbeitet – und sich nach dem direkten Wiederabstieg auf und neben der Platte neu aufgestellt. Schon seit Monaten steht fest, dass Matthias Flohr die Bürkle-Nachfolge antritt. Viele arrivierte Akteure haben den Klub verlassen, die Karriere beendet oder sich beruflich neu orientiert.

„Das wird Zeit brauchen“

Schwerstarbeit für Felix König, der bislang sieben Neuzugänge präsentierte. Nach dem Santos-Transfer steht der Kader en gros. Der schwedische Kreisläufer aus Malmö soll nicht nur den Mittelblock der Schwaben stabilisieren, sondern auch im Angriff für Räume und Tore sorgen. „Er stellt körperlich schon etwas dar“, betont der 35-Jährige, „uns war wichtig, dass er im Zentrum verteidigen kann.“

Er sei zufrieden mit den bisherigen Verpflichtungen, betont der Balinger Manager, „wir haben viele junge und hungrige Spieler in unseren Reihen, die sich weiterentwickeln wollen. Man darf natürlich nicht von Tag eins eine Topleistung von unserer neu formierten Mannschaft erwarten. Dafür wird die Vorbereitung wohl nicht ausreichen. Das wird Zeit brauchen – und die geben wir Team und Trainer.“

Weiterer Transfer geplant

Abgeschlossen hat der HBW seine Personalplanungen noch nicht. „Wir sind aktuell noch in finalen Gesprächen mit einem Rückraumspieler für Halblinks und die Mitte“, verrät König, „wir möchten mit fünf Spielern für diese beiden Positionen in die Runde gehen, da Jannis Schneibel nach seiner schweren Schulterverletzung sicherlich nicht am ersten Spieltag auflaufen wird. Deshalb haben wir noch zwingend Handlungsbedarf gesehen und werden auch noch etwas tun.“ Klappt die Verpflichtung, dann steht das Flohr-Team. Weitere Abgänge schließt König kategorisch aus.

„Ich freue mich riesig auf unser Team“, blickt der ehemalige Bundesliga-Spieler voraus, „es ist ein Prozess, den wir mit den Veränderungen angestoßen haben. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie schnell sich die Mannschaft findet und welche Rolle jeder Einzelne im Team ein- und annimmt.“ Wichtig für König, „dass unsere erfahrenen Kräfte, die den Verein und die Liga kennen, auch funktionieren. . .“

Geringerer Etat

Wie immer kalkulieren die Schwaben mit spitzem Bleistift, ordnen ihren Etat zwischen zwei und 2,5 Millionen ein. Deutlich geringer als in der Vorsaison. „Es fallen Fernsehgelder weg“, erklärt König, „in der 2. Liga wird deutlich weniger ausgeschüttet. 400.000 Euro sind es in der kommenden Spielzeit weniger.“ Trotzdem sehe er den HBW „gut aufgestellt“. Ob es für eine Topplatzierung im Unterhaus ausreicht? Der Weilstetter hält sich bewusst im Postulieren ehrgeiziger Ziele zurück: „Wir wollen uns dauerhaft unter den besten 24, 25 Klubs in Deutschland behaupten. Wir haben auch nach dem Umbruch das Potenzial und die Qualität, um uns bereits in der kommenden Spielzeit im oberen Tabellendrittel der 2. Liga zu behaupten.“

Ob es für einen der beiden Aufstiegsränge reicht? Wohl eher nicht! Vorerst bleibt am dreifachen Zweitliga-Meister erst einmal das Rauf-Runter-Syndrom kleben. Unter der Regie des früheren Spielers und Co-Trainers Flohr wird der Kader-Umbau Zeit benötigen. „Das ist allen klar“, versichert König, „es ist kein Neubeginn, aber die Rückkehr zu den ‚Gallier‘-Tugenden‘. Gelingt das – dann sind wir wieder erfolgreich.“

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