Schömberg

Sogar der „Alle-Bär“ wird erwartet: Schömberger Zunft feiert Einweihung des Narrenensembles

30.04.2024

Von Volker Schweizer

Sogar der „Alle-Bär“ wird erwartet: Schömberger Zunft feiert Einweihung des Narrenensembles

© Volker Schweizer

Die Narrenzunft Schömberg weiht am 20. Mai ihr neu gestaltetes Ensemble vor der Zehntscheuer ein. Bis dahin wird auch der Fuchswadel sein wichtigstes Attribut in der Hand halten – die Sandwurst.

Die Freude in der Fasnetshochburg ist groß: Das Wahrzeichen des Stauseestädtles gibt es nicht nur seit über einem Vierteljahrhundert, sondern präsentiert sich in neuem Gewand. Der Fransennarr, der Fuchswadel, der Harzer und der Husar – allesamt Traditionsfiguren – stehen seit einigen Wochen vor der Zehntscheuer auf historischem Untergrund, einer Hügellandschaft aus Kopfsteinpflaster. An Pfingstmontag soll der Abschluss der Arbeiten groß gefeiert werden.

Damit auch in der Nacht jeder Auswärtige sieht, dass das Brauchtum in Schömberg einen hohen Stellenwert genießt, lässt die Zunft noch eine Lampe aufstellen. „Sie wird gerade in der Firma Schmidberger sandgestrahlt und pulverbeschichtet“, informiert Schriftführer Marc Schwarz. Außerdem bekommt der Fuchswadel noch ein wichtiges Attribut in die Hand, eine Sandwurst.

Auch der „Alle-Bär“ wird erwartet

Den Abschluss der Arbeiten lassen die Schömberger natürlich nicht spurlos vorübergehen. Die altehrwürdige Narrenzunft lädt am Pfingstmontag, 20. Mai, zu einem großen Fest ein. Und das beginnt um 11 Uhr mit der Segnung des restaurierten Ensembles durch Diakon Oliver Pfaff. Im Anschluss geht’s vor den neuen Vereinsgaragen bei der „Alten Schule“ feucht-fröhlich zu. Es gibt allerhand zu essen und zu trinken, für (Fasnets-)Stimmung sorgt die „Plettenberg Stammtischmusig“. Außerdem dreht der „Alle-Bär“, so wie’s an Pfingsten in Schömberg schon seit Generationen alter Brauch ist, seine Runden.

Dabei wird ein komplett in Flieder eingebundener Mann an Seilen durch die Stadt geleitet. Der Bär kündigt die warme Jahreszeit an, seine Treiber singen deshalb auch immer wieder: „Alle-Bär, rommada, jetzt isch d‘r Sommer da, jetzt isch dia schönschte Zeit, wo m‘r dia Bära treibt – Alle-Bär tanz, d’Stiefel send no ganz.“ Sicher wird der „Alle-Bär“ auch einen Auftritt bei den Narrenskulpturen haben.

Quartett stand nicht mehr sicher

Sie wurden von einem Künstler aus Inzigkofen, namens Gunter Dietrich, anlässlich der 75-Jahr-Feier der Narrenzunft geschaffen. Dem Quartett, das seither in der Schweizer Straße thront, sah man das fortgeschrittene Alter eigentlich nicht an. Probleme bereitete allerdings der Untergrund, der bisherige Granitsockel hat gewackelt. Vor vielen Jahren musste außerdem schon die Beleuchtung aufgrund von Problemen mit eindringendem Wasser abgeschaltet werden. Außerdem störten sich die Narren an der Gestaltung des Sockels, er wirkte zu massiv.

Mitarbeiter der Firma Sauter Garten- und Landschaftsbau aus Schömberg haben den Granit mitsamt dem Fundament aufwendig abgetragen und einen neuen Unterbau hergestellt – eine Hügellandschaft aus Kopfsteinpflaster. Es handelt sich dabei um historische Steine, welche zuletzt in den 1970er-Jahren produziert wurden: Granit aus dem Schwarzwald und zur Auflockerung etwas Basalt aus der Eifel und Marmor.


Narrenzunft investiert 29.000 Euro

Investiert wurden knapp 29.000 Euro, Geld, das sich die Narrenzunft angespart hat. Abgeschlossen werden sollten die Arbeiten schon im Sommer vergangenen Jahres. Dass es nun länger dauerte, ist dem Umstand geschuldet, dass die Stadt gleichzeitig den Zehntscheuervorplatz richten ließ und man sich nicht ins Gehege kommen wollte.

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