Fussball

Weit hinter den Ansprüchen: Verletzungspech bremst den FC Winterlingen

12.04.2024

Von Matthias Zahner

Weit hinter den Ansprüchen: Verletzungspech bremst den FC Winterlingen

© Moschkon

19 Punkte nach 19 Spielen hat der FC Winterlingen in der Kreisliga A 1 auf dem Konto.

19 Punkte aus ebenso vielen Spielen: Bezirksliga-Absteiger FC Winterlingen befindet sich in der unteren Tabellenregion in der Kreisliga A 1. Das hatte sich der Ex-Landesligist vor dieser Saison ganz anders vorgestellt.

„Wir als FCW sind absolut nicht zufrieden. Wir sind zehn bis 15 Punkte hinter meinen Erwartungen beziehungsweise den Zielen, die wir hatten“, sagt Spielertrainer Florian Roppel. „Wir wollten vorne eine Rolle spielen und stecken mitten im Kampf um den Klassenerhalt.“ Zuletzt setzte es für die Winterlinger zwei Niederlagen. Auf das 0:3 gegen die SG Heinstetten/ Hartheim/Unterdigisheim folgte ein 1:3 gegen die SG Erzingen/ Roßwangen/Endingen. „Die Leistung gegen Heinstetten war eigentlich nicht schlecht. Wir konnten den Gegner zunächst vom Tor fernhalten, haben vorne aber leider kein Tor gemacht. Nach dem 0:1 war Heinstetten überlegen und hat am Ende verdient gewonnen“, resümiert Roppel, der den ersten Durchgang gegen Erzingen/Roßwangen/Endingen als „unterirdisch“ bezeichnet. „Da können wir froh sein, dass es nur 0:1 stand. Die zweite Halbzeit war besser, aber immer noch viel zu wenig in Sachen Einsatzbereitschaft.“

Verletzte Leistungsträger

Der 35-Jährige weiß, warum es in dieser Saison nicht so läuft, wie man sich das erhofft hatte. „Wir schaffen es die ganze Saison nicht, über das ganze Spiel konstant Leistung zu bringen. Gute Phasen wechseln sich immer mit katastrophalen Fehlern ab.“

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass Leistungsträger wie Mateo Stanic, Jonas Bredefeld und Luca Rückauf in der Vorrunde teilweise oder sogar komplett verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Aktuell fallen mit Florian Gulde, Marcel Schick und Jan Bihler die drei Kapitäne der Winterlinger aus. „Das darf nicht alleine Schuld für die bisherige Saison sein, aber deren Qualität ist für mich nicht zu ersetzen“, sagt Roppel. „Zusätzlich bringen wir uns noch zu oft durch einfache Fehler ins Hintertreffen, vorne fehlt uns oft die letzte Kaltschnäuzigkeit.“ Das zeigen auch die 26 Treffer, mit denen der FCW zu den abschlussschwächsten Teams der Liga zählt.

Winterlingen will langfristig „wieder höher spielen“

Aktuell schaut man in Winterlingen „von Spiel zu Spiel“, betont Roppel, „da viele Spieler verletzt sind und ich jede Woche die Mannschaft umbauen muss. Wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt sichern und bestenfalls die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen.“

Die Grün-Weißen backen nach 20 Jahren, in denen sie zum festen Bezirksliga-Inventar zählten und auch Landesliga-Luft schnupperten, also kleinere Brötchen. „Langfristig wollen wir natürlich wieder höher spielen“, verrät Roppel und verweist auf die nahe gelegene Konkurrenz aus Straßberg, Albstadt und Harthausen, Benzingen, „bei denen auch der ein oder andere Winterlinger spielt. Hier haben wir sportlich aktuell wenig Argumente, diese Spieler in Winterlingen zu halten. Dennoch ist es unser Ziel, dass Winterlinger Jungs auch grün-weiß tragen und nicht rot, blau, gelb oder orange“, so Roppel, der als spielender Coach auch in der neuen Saison an Bord bleibt.

Gespräche laufen

„Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft und es reizt mich, im nächsten Jahr das Potenzial, das definitiv vorhanden ist, aus ihr rauszuholen. Die Gespräche mit dem aktuellen Kader sind bisher durchweg positiv. Das freut mich extrem, dass meine Jungs, obwohl es sportlich nicht so läuft wie gewünscht, zu mir und dem FCW stehen. Mit potenziellen Neuzugängen sind wir in Gesprächen“, erzählt der Spielertrainer.

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