Meßstetten

34 Jahre war er für den ZAK unterwegs, jetzt hört Peter Franke auf

19.04.2024

von Janine Lehleiter

34 Jahre war er für den ZAK unterwegs, jetzt hört Peter Franke auf

© Janine Lehleiter

Peter Franke hat seine Affinität für Technik und die Liebe zur guten Geschichte in seinen Beiträgen für den ZAK verbunden.

Geschichten erzählen war schon immer sein Ding. Peter Franke hat seit 1990 als Freier Mitarbeiter für den ZOLLERN-ALB-KURIER geschrieben, hat alle Facetten menschlicher Tragik und Komik erlebt und hat von Ereignissen berichtet. Jetzt legt er Notizbuch, Stift und Kamera nieder.

„Nur Parameter will doch keiner lesen. Ich habe versucht, immer eine Geschichte daraus zu machen“, zieht Peter Franke ein Resümee. Nach rund 34 Jahren hat sich der 68-Jährige Meßstetter entschieden, seine freie Mitarbeit für den ZOLLERN-ALB-KURIER zu beenden. Er sei „amtsmüde“ und spiele schon eine Weile mit dem Gedanken. Im ZAK-Gespräch wirft er einen Blick zurück in frühere Zeiten.

Die Technik und der Zufall waren schuld

Alles begann damit, dass sich Peter Franke seinen ersten Computer gekauft hatte: einen ZX81 des britischen Herstellers Sinclair. „Einige Freaks haben sich den gekauft, als Bausatz aus vier oder fünf Teilen, die man zusammenbasteln musste“, erzählt er begeistert. Es folgten ein weiteres Modell derselben Marke sowie eines der Firma IBM. „Das war so teuer, dass meine Frau meinte: Du hast so einen teuren Computer, was machst du damit? Ich meinte: Geschichten schreiben. Sie daraufhin: Kann man damit Geld verdienen?“ Kurz darauf erschien eine Anzeige im ZOLLERN-ALB-KURIER, in der unsere Zeitung nach freien Mitarbeitenden suchte. Ein Wink des Schicksals, auf den Peter Franke reagierte. So begann seine Laufbahn als Zeitungs-Schreiberling im Jahr 1990.

Peter Franke erinnert sich: „Am Anfang gab es noch Schwarzweiß-Filme, die habe ich in einer Kammer im Keller selbst entwickelt. Später hat dann die Redaktion die Filme entwickelt.“ Seine Texte habe der heute 68-Jährige damals schon am PC geschrieben, sie ausgedruckt und in der Redaktion vorbeigebracht. Dort wurden sie nochmals abgetippt, bis er irgendwann auf eine Idee kam: „Leute, das ist ja elektronisch. Ich kann euch das auf Disketten ziehen, dann spart ihr euch die Arbeit.“ Dass der eine oder andere im Jahr 1993 damit überfordert war, erklärt sich von selbst.

Interviews mit Älteren waren ihm am liebsten

Am liebsten seien ihm die Interviews mit älteren Menschen gewesen. „Die ganze Facette menschlicher Tragik und Komik gab es da“, so Peter Franke, der sich gerne an das ansteckende Lachen einer 90-Jährigen, eine 80-Jährige, die noch aufs Motorrad stieg, oder einen 95-Jährigen, der eigentlich genug vom Leben hatte, erinnert. Um Berichte über Kommunalpolitik oder die Fasnet machte er hingegen meist gekonnt einen Bogen.

Seit 1990 sind übrigens über 1900 Beiträge von Peter Franke in unserer Zeitung erschienen. Etliche Male habe ihn seine Frau Marlene aber „gerettet“, wenn es um sein größtes Problem ging: sich Namen merken. „Sie hat sie mir dann gesteckt und hat außerdem meine Texte gegengelesen, bevor ich sie abgeschickt habe“, offenbart Peter Franke.

Das Interesse an Geschichten wird bleiben

Obwohl seine Tochter meinte, er solle nicht als freier Mitarbeiter aufhören – „Dann kommst du doch nirgends mehr hin“ –, wird Peter Franke dem einen oder anderen sicherlich weiterhin bei Kulturveranstaltungen auf dem Großen Heuberg begegnen – dann zwar ohne Kamera und Notizbuch in der Hand, aber wohl genauso an den Geschichten interessiert.

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