Dotternhausen

Beiträge steigen: Eltern von Dotternhausener Kindergartenkinder werden mehr zur Kasse gebeten

27.06.2024

Von Volker Schweizer

Beiträge steigen: Eltern von Dotternhausener Kindergartenkinder werden mehr zur Kasse gebeten

© Stockwerk-Fotodesign - stock.adobe.com

In der Kindertagesstätte in Dotternhausen steigen ab Herbst die Elternbeiträge in allen Bereichen – Kindergarten und Krippe – um siebeneinhalb Prozent.

Auch in Dotternhausen kostet künftig die Kinderbetreuung in der Kindertagesstätte mehr. Der Gemeinderat ging allerdings nicht mit allen Vorschlägen der Verwaltung d’accord.

In vielen Kommunen im Kreis stehen kurz noch vor der Sommerpause die Elternbeiträge in den Kindertagesstätten auf dem Prüfstand. Und überall ist es Usus, dass auf die Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände und der Kirchen verwiesen wird. Da machte auch Dotternhausen am Mittwochabend keine Ausnahme. Bürgermeisterin Marion Maier stellte – wie ihren Kolleginnen und Kollegen auch – die 7,5 Prozent in den Raum, um die die Eltern mehr belastet werden sollten. Angestrebtes Ziel sei, einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent zu erreichen. „Diesen Wert schaffen wir aber nicht“, schränkte sie ein.

Kinderkrippe belastet die Gemeinde

Vor allem die Krippe belastet die Gemeinde. Denn die Zahl der Kinder, die ihr Mittagessen in der Kita einnehmen, ist deutlich gestiegen, der Stellenumfang der Betreuerin wurde deshalb von 25 auf 50 Prozent erhöht. Der höhere Aufwand und die höheren Personalkosten, so erinnerte die Bürgermeisterin an einen früheren Beschluss, sollten eigentlich von den Eltern mitgetragen werden. Denn die Kita sei die größte Abteilung der Gemeinde, das merke man im Haushalt.

Deshalb lautete auch der Vorschlag der Verwaltung, für Krippenkinder, die die verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) nutzen, die Beiträge deutlich stärker zu erhöhen – für ein Kind aus einer Familie mit einem Kind von 328 auf 370 Euro, mit zwei Kindern von 247 auf 280 Euro, mit drei Kindern von 167 auf 190 Euro und mit vier Kindern von 68 Euro auf 77 Euro.

Gemeinderäte mit Bauchschmerzen

„Mir ist die Krippe zu teuer“, eröffnete Elisabeth Menholz die Eröffnung. Die neuen Zahlen würden ihr Bauchschmerzen bereiten. Schon als die Beiträge auf über 300 Euro angehoben worden seien, habe sie mit der Faust in der Tasche zugestimmt. Christian Künstle störte sich an den Vorgaben. Die Gemeinde solle sich eigene Tarife überlegen, sich nicht nach Empfehlungen richten. „Steigende Preise machen VÖ-Plätze unattraktiv“, betonte er. Die Kosten im Blick halten, forderte dagegen Otto Scherer. Dotternhausen tue schon einiges für Familien. Und Karl Haller erinnerte an die geplanten Investitionen in der Kinderbetreuung. Von 5,6 Millionen Euro sei die Rede, diese Summe müsse aber deutlich geringer werden.

Zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen

Was also tun? Edgar Uttenweiler wollte, dass in der nächsten Sitzung über mögliche andere Modelle abgestimmt wird. Denn so etwas dürfe nicht schnell und schlampig entschieden werden. Karl Haller sprach sich dagegen aus. Für ein neues Gremium gäbe es wesentlich attraktivere Punkte. Letztendlich wurde mit zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen der Vorschlag von Elisabeth Menholz befürwortet, die Beträge im Kindergarten und in der Krippe einheitlich um siebeneinhalb Prozent zu erhöhen.

Ab dem 1. September, also mit dem Start des Kindergartenjahres 2024/2025, gelten die neuen Zahlen. Die monatlichen Elternbeiträge für die Regelgruppe – Betreuung von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 16 Uhr, außer freitagnachmittags – steigen für Kinder aus Familien mit einem Kind von 135 Euro auf 145 Euro, für Kinder aus Familien mit zwei Kindern von 103 Euro auf 111 Euro, für Kinder aus Familien mit drei Kindern von 68 Euro auf 73 Euro und für Kinder aus Familien mit vier Kindern von 23 Euro auf 25 Euro.

Satte Erhöhungen

Die Beiträge in der Regelgruppe mit verlängerten Öffnungszeiten erhöhen sich wie folgt: für Kinder aus Familien mit einem Kind von 135 Euro auf 160 Euro, für Kinder aus Familien mit zwei Kindern von 103 Euro auf 122 Euro, für Kinder aus Familien mit drei Kindern von 68 Euro auf 80 Euro und für Familien mit vier Kindern von 23 Euro auf 27 Euro. In der Krippenregelgruppe sieht die neue Staffelung wie folgt aus: für Familien mit einem Kind: 312 Euro (bisher 290), für Familien mit zwei Kindern: 236 Euro (219 Euro), für Familien mit drei Kindern: 159 Euro (148 Euro), für Familien mit vier Kindern: 65 Euro (60 Euro).

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