Ratshausen

Ein bisschen Schule beim Sommerfest: Feuerwehr Ratshausen macht Schauübung zur Lehrstunde

16.06.2024

Von Volker Schweizer

Ein bisschen Schule beim Sommerfest: Feuerwehr Ratshausen macht Schauübung zur Lehrstunde

© Volker Schweizer

Die Einsatzkräfte simulierten eine Fettexplosion, wie sie im heimischen Küchenalltag schon mal passieren kann.

Was ist zu tun, wenn in der Küche ein Malheur passiert? Die Gäste der Ratshausener Feuerwehr bekamen im Rahmen des Sommerfests eine Lehrstunde – und wurden dabei noch gut unterhalten.

Wieder stand in Ratshausen die Feuerwehr im Mittelpunkt. Allerdings ging es, nicht wie vor einer Woche im Gemeinderat, um die zentrale Frage, wo die Einsatzkräfte künftig untergebracht werden sollen. Am Wochenende wurde beim Sportplatz erstmal gefeiert. Und das recht ausgiebig und in großer Zahl.

Kommandant Kai Uwe Bentele freute sich denn auch riesig über die Resonanz. Schon am Samstag, wo eigentlich am Nachmittag die Kandeln gefegt und Autos gewaschen werden, tummelte sich viel Volk auf dem Allmend. Es reichten die Bänke im eigentlich großen Zelt gleich gar nicht aus, aber dank des endlich schönen Wetters war es möglich, den Vorplatz zu nutzen. Natürlich nicht nur für ein Sonnenbad, sondern um sich mit deftigen Sachen zu stärken oder mit Freunden und Nachbarn einen Aperol Spritz zu genießen. Die kleinen Besucher durften sich auf einer riesigen Hüpfburg so richtig verausgaben.

Was tun, wenn sich Flammen aus der Fritteuse schlagen?

Der Festsamstag begann mit ein bisschen Schule. Mit Unterstützung von zwei Wehrleuten aus Frommern erklärten die Gastgeber, wie richtig reagiert werden muss, wenn Flammen aus einem Topf oder einer Fritteuse schlagen. Denn wer panisch reagiert, greift in der Regel zum Wasser, was aber ein fataler Fehler ist. Es kommt, wie eindrucksvoll und gleichzeitig beängstigend zu sehen war, zu einer heftigen Explosion. Deshalb, so der Rat, eine Decke, noch besser, eine Löschdecke, wie sie im Fachhandel erhältlich ist, verwenden.

Bei der zweiten Vorführung ging es ebenfalls „heiß“ her, denn die Wehrleute setzten eine Gasflasche in Brand, was im Publikum für viele „Oh!“-Rufe sorgte.

Musikalische Unterhaltung

An beiden Sommerfest-Tagen gab es aber auch viel auf die Ohren. Der Musikverein Ratshausen spielte am Sonntag für die Frühschöppler, die Nachbarn aus Weilen u.d.R. anschließend für alle die, die die Küche zu Hause kaltließen. Und natürlich für die Kollegen aus den Schlichemtal-Wehren sowie aus Frommern, Obernheim und Deilingen, die ebenfalls eingeladen waren.

Am Samstag gehörte die Bühne einer Kombo, die sich „Dia zwo und nommol zwoa“ nennt. Dahinter stecken Wolfgang und Felix Riede aus Ratshausen sowie Helmut Fischinger und Peter Weinmann aus Weilen u.d.R., vier Vollblutmusiker, die weit über das Schlichemtal hinaus bekannt sind und auch bei ihrem Heimspiel unterm Plettenberg das Publikum in einer fast schon lauen Sommernacht mit viel Witz, Charme und einem schier endlosen Repertoire begeisterten.

Der Plan: Sommerfest soll zur Tradition werden

Wenn es nach dem Kommandanten geht, wird aus dem Sommerfest eine Tradition. „Schon die Premiere vor einem Jahr ist in der Bevölkerung gut angekommen“, berichtet Kai Uwe Bentele. Der frühere Vize ist seit 2022 Chef der 22 Blauröcke. Frauen leisten aktuell keinen Dienst, sind aber, so versichert Bentele, jederzeit willkommen. Der Ratshausener Nachwuchs – momentan sechs Kinder – wird zusammen mit Jungen und Mädchen aus Weilen u.d.R. in Schömberg ausgebildet.

Im Oktober 2018 gab es den letzten großen Einsatz für die Ratshausener Feuerwehr. Vor dem Gasthaus Adler brannten, ausgelöst durch einen technischen Defekt, gleich drei Fahrzeuge.

Und was wird die Zukunft bringen? Hoffentlich wenig Brände und andere Katastrophen – hinter das künftige Domizil macht Kai Uwe Bentele ein großes Fragezeichen: „Ich bin gespannt, wohin die Reise geht.“

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