Ratshausen

Ratshausener Feuerwehrgerätehaus: Umbau und Erweiterung sind endgültig vom Tisch

11.06.2024

Von Volker Schweizer

Ratshausener Feuerwehrgerätehaus: Umbau und Erweiterung sind endgültig vom Tisch

© Volker Schweizer

Seit der jüngsten Gemeinderatssitzung steht fest: Das Feuerwehrgerätehaus in Ratshausen wird weder umgebaut noch erweitert.

Ratshausen investiert kein Geld mehr ins Gerätehaus der Feuerwehr. Stattdessen werden Gespräche mit den Nachbarn geführt. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung beschlossen.

Wieder einmal beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem in die Jahre gekommenen Domizil der Feuerwehrleute. Jetzt wurde aber – allerdings erst nach längerer Diskussion – ein (erster) Haken unter die Sache gemacht: Das Magazin der Einsatzkräfte neben dem Rathaus wird weder umgebaut noch erweitert.

Zahlreiche Defizite

Bürgermeister Tommy Geiger erinnerte daran, dass in der derzeitigen Unterkunft die Liste der Defizite lang ist. So müssen sich beispielsweise die Aktiven zwischen den Fahrzeugen umkleiden, weil es keine Kabinen gibt. Die sanitären Anlagen lassen zu wünschen übrig, es fehlt an Lagermöglichkeiten und an einem barrierefreien Zugang. So mahnt auch die Unfallkasse Baden-Württemberg: „Um die Feuerwehr sicher und zukunftsfähig aufzustellen, ist eine Weiterentwicklung dringend notwendig und muss schnellstmöglich angegangen werden.“

Der Schultes war nicht untätig, hat Architekten eingeschaltet, die das Gebäude auf Herz und Nieren überprüften. Die sind zum Schluss gekommen, dass bis zu 600.000 Euro investiert werden müssten. Allerdings, und das betonte Tommy Geiger in der jüngsten Sitzung mehrfach, würde ein um- oder angebautes Magazin immer noch nicht den geltenden Vorschriften entsprechen. Die Feuerwehr sei deshalb der gleichen Meinung wie er: „Angesichts der unverhältnismäßig hohen Kosten im Verhältnis zur dann tatsächlichen Verbesserung der Situation ist eine Sanierung nicht zu befürworten.“ Als nicht umsetzbar hätten die Einsatzkräfte die Überlegungen des Gemeinderates angesehen, im Obergeschoss die Umkleidekabinen einzubauen oder den leerstehenden Dorfladen mitzunutzen.

Zusammenarbeit mit Weilen und Hausen

Bleibt also nur ein Neubau auf dem Allmend, wie schon angedacht? Der Bürgermeister brachte nun aber auch, mit Rückdeckung der Ratshausener Wehr, eine andere Alternative ins Spiel. Er will die Zusammenarbeit mit Hausen a.T. und Weilen u.d.R. intensivieren, Gespräche mit den beiden Nachbargemeinden führen. Denn auch die hätten mit Problemen zu kämpfen. Es fehle an Personal, viele Wehrleute seien tagsüber nicht verfügbar. Auch stellte er sich die Frage, ob sich jedes Dorf in Zukunft zwei Fahrzeuge leisten kann, wenn Zuschüsse gekürzt oder gestrichen werden. Die Zeiten würden sich ändern, und da könne der Zusammenschluss von Feuerwehren nicht mehr ausgeschlossen werden. Ratshausen, Hausen a.T. und Weilen u.d.R. sind jetzt schon miteinander „verbandelt“, sie bilden den Löschzug Süd im Oberen Schlichemtal.

Egal wie die Gespräche auch ausgehen, sieht Stefan Häring kurz- und mittelfristig einen Neubau auf dem Allmend für unabdingbar. Sein Kollege Udo Späth teilte diese Meinung. Man könne dort schon die bestehende Infrastruktur mitnutzen. Thomas Vögtle forderte die Verwaltung auf, die Finanzierungsfähigkeit zu untersuchen. Ein Neubau für über eineinhalb Millionen Euro ist für Andreas Koch dagegen nicht tragbar. Er hielt es für möglich, das bisherige Magazin für ein „kleines Geld“ aufzufrischen, um wenigstens den Status quo zu halten. Letztendlich stimmte er aber auch wie alle anderen Gemeinderäte dafür, von einem Um- oder Anbau Abstand zu nehmen und mit Hausen a.T. und Weilen u.d.R. in Kontakt zu treten.

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