Nummerierter Stein sorgt dafür, dass in Albstadt nur die Asche des Verstorbenen beigesetzt wird

Im März 2021 wurde dem Krematorium Albstadt erstmalig das Siegel „Kontrolliertes Krematorium“ des Arbeitskreises Kommunaler Krematorien im Deutschen Städtetag (AKK) verliehen. Das Siegel garantiert hohe Qualitäts bei allen Arbeiten im Bereich des Krematoriums. Es versteht sich zudem, so berichtet die Stadt Albstadt in einer Pressemitteilung, als übergeordnete Instanz zur Wahrung „von Transparenz, Achtung der Menschenwürde und Einhaltung strenger Umweltschutzvorschriften bei der Feuerbestattung“.

Bei der neuerlichen Überprüfung des Krematoriums Albstadt im Herbst 2023 wurde durch einen unabhängigen Sachverständigen erneut alle Kriterien für den Erhalt des Siegels vorbildlich erfüllt worden seien. Dem Krematorium Albstadt wurde deshalb erneut das entsprechende Siegel für die nächsten 3 Jahre verliehen. Doch was steckt hinter dem Siegel? Besser gesagt: Was muss beachtet werden, um solch eine Auszeichnung zu bekommen? Gewährleistung der Feuerbestattung innerhalb von 3 Arbeitstagen.

Feuerbestattung sollte im Regelfall innerhalb von 3 Arbeitstagen erfolgen

Diese Kriterien betreffen beispielsweise die Zeitspanne, in dem ein zu kremierender Leichnam verbrannt werden sollte. Nach den Siegelrichtlinien hat die Feuerbestattung im Regelfall innerhalb von 3 Arbeitstagen zu erfolgen und zur Beisetzung bereit zu stellen. Diese Voraussetzung erfüllt das Krematorium Albstadt bereits seit vielen Jahren.

Dieser Punkt, so informiert die Stadtverwaltung, sei gerade für die Angehörigen äußerst wichtig. Als wichtig erachtet werden auch Gelegenheiten zur Information über das Krematorium und Angebote für Besichtigungen. In der Regel wird zwei Mal jährlich eine kostenlose öffentliche Führung im Krematorium angeboten. Die nächste Führung wird im Herbst stattfinden.

Möglichkeit des Abschiednehmens

Von Bedeutung ist auch die Möglichkeit des Abschiednehmens bei der Einäscherung. Angehörige haben die Gelegenheit, während der Einäscherung ihres Verstorbenen auf Wunsch im Krematorium Albstadt anwesend zu sein und außerhalb des Ofenraumes durch ein Fenster das Einfahren des Sarges in den Kremationsofen als letzten Abschied mitzuverfolgen.

Zudem wird eine durchgängig sichere Aschetrennung garantiert. Jede Einäscherung erfolgt separat, wobei dem Sarg ein nummerierter Schamottestein beigegeben wird, der mit der Asche in die Urne kommt. Somit ist die Identität des Verstorbenen sichergestellt. Zudem können Bestatter die Verstorbenen rund um die Uhr in das Krematorium bringen.

Personal im Krematorium ist speziell geschult

Auch die Qualifikation des Personals spielt bei der Beurteilung der Qualitäten eines Krematoriums eine Rolle. Selbstverständlich, so betont die Stadt Albstadt in ihrer Pressemitteilung, sei das Personal im Krematorium geschult und bilde sich stetig fort. Gemäß der Grundforderung des Siegels erfolgen alle Tätigkeiten unter Wahrung der Pietät.

Über allem steht als oberste Richtschnur für das Personal des Krematoriums die Würde des Menschen über den Tod hinaus. Sein Verhalten ist, so formuliert die Stadt, „geprägt von höchstem Respekt gegenüber den ganz persönlichen Lebensgeschichten der Verstorbenen, unabhängig vom Rang und Ruf, den sich ein Mensch im Laufe seines Lebens erworben hat, und dem Bewusstsein der Einmaligkeit eines jeden Lebensverlaufes.“

In Baden-Württemberg wurden 8 Krematorien ausgezeichnet

Weitere Punkte sind die Vorhaltung ausreichender Kühlräume sowie die Transparenz über die Abläufe im Krematorium und, natürlich auch und gerade in der heutigen Zeit im Fokus, die Einhaltung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, der Vorschriften der Berufsgenossenschaft und des Infektionsschutzgesetzes.

All diese Kriterien erfüllt die Albstädter Einrichtung im Ebinger Friedhof.

Von insgesamt ca. 160 Krematorien in Deutschland gehört das Krematorium Albstadt damit zu den 33 Krematorien, die dieses Siegel führen dürfen. In Baden-Württemberg sind (einschließlich des Krematoriums Albstadt) 8 Krematorien entsprechend zertifiziert. Es handelt sich bei der Vergabe des Siegels ausschließlich um kommunale Krematorien.