Stein des Anstoßes war die Diskussion um die dringend notwendige Vergrößerung der in Landkreis-Trägerschaft befindlichen Rossentalschule in Truchtelfingen. Mit dem Thema sollten sich am Montagabend zunächst die Mitglieder des Schul-, Kultur- und Sozialausschusses und danach die des Verwaltungs- und Finanzausschusses befassen.

Kopfschütteln vom „Hinterbänkler“

Weil die erste Sitzung aber länger als geplant dauerte und die Mitglieder des anderen Ausschusses bereits in den Zuschauerrängen saßen, glaubte Landrat Pauli, er könne das Thema aus sitzungsökonomischen Gründen ausschussübergreifend behandeln und die Mitglieder beider Ausschüsse zu Wort kommen zu lassen. Vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Frank Schroft erntete Pauli dafür ein von ihm kaum zu erhaschendes Kopfschütteln. Kurz-Zeit-„Hinterbänkler“ Schroft beließ es dann zunächst dabei und schwieg.

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Nur um dann zu Beginn der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses loszulegen. „Es ist befremdlich, ein Thema, bei dem es um so viel Geld geht und bei dem uns die Verwaltung mit mehr Fragen als Antworten zurücklässt, so lapidar abzuhandeln.“ Überhaupt sei es erstaunlich, wie viele Großprojekte die Kreisverwaltung aufs Gleis setzt, die schon nach 100 Metern Wegstrecke entgleisen oder abgesetzt werden. Ein Seitenhieb Schrofts auf den kurzfristig auf die Tagesordnung genommenen und dann doch wieder abgesetzten Neubauplan einer Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rotes Kreuz. „Wir müssen dringend priorisieren, was für den Landkreis Pflicht und was Kür ist“, grollte Schroft.

Ponyhof und Wahlkampf

CDU-Landrat Pauli entgegnete seinem parteiinternen Kritiker, dass es keinen Grund für eine Verärgerung und ein Befremden gebe. „Die Machbarkeitsstudie für die Rossentalschule ist nicht neu, sondern schon häufiger Thema im Ausschuss gewesen.“ Gleichwohl könne man als Landkreisverwaltung „nicht immer alle Themen so rüberbringen wie auf einem Ponyhof“. Pauli zeigte nach eigener Aussage auch Verständnis dafür, dass teure Projekte in Wahlkampfzeiten anders diskutiert werden wollen als in „normalen“ Zeiten. Was Schrofts Blutdruck noch einmal nach oben schnellen ließ. Er verwahrte sich in aller Form dagegen, dass die Diskussion über die Rossentalschule in Zusammenhang mit den Wahlen am 9. Juni stünden. Das war dann auch das Schluss-Statement des verbalen Schlagabtausches.