Fussball

Weitere Abgänge bei der TSG Balingen: Vochatzer, Vogler und Awortwie-Grant finden neue Klubs

20.06.2024

Von Marcel Schlegel

Weitere Abgänge bei der TSG Balingen: Vochatzer, Vogler und Awortwie-Grant finden neue Klubs

© Moschkon

Wechselt nach Reutlingen: Jonas Vogler.

Die Winterpause miteinbezogen, haben nun 19 Spieler die TSG Balingen nach deren Abstieg aus der Fußball-Regionalliga Südwest verlassen. Die meisten, aber nicht alle, auf eigenen Wunsch. Und die meisten haben einen neuen Verein.

Wie am Donnerstagabend bekannt wurde, ist die Personalie Pedro Almeida Morais noch offen, sein Verbleib ist nicht kategorisch ausgeschlossen. Leander Vochatzer wechselt hingegen zum FV Illertissen an. „Der FVI möchte in der kommenden Saison in der Regionalliga Bayern oben mitspielen“, sagt Vochatzer. „Für mich war das ausschlaggebend, weil ich in Illertissen die Chance bekomme, mich noch einmal auf hohem Niveau zu beweisen“, sagt der 27-Jährige. Vochatzer war 2019 von den Stuttgarter Kickers an die Eyach gewechselt und litt damals an einer Bruchverletzung. Nach seinem Comeback war er maßgeblich für die zunächst erfolgreichen Jahre des damaligen Viertliga-Aufsteigers mitverantwortlich. Vochatzers Abschied schmerzt die Verantwortlichen der TSG um Trainer Murat Isik – und das gilt nicht nur für diese eine Personalie.

Nur drei Abgänge wechseln zu einem Regionalligisten

Die Stationen, zu denen es die Balinger Abgänge nun verschlägt, zeigen derweil eindrucksvoll, wie unwahrscheinlich die Balinger Regionalliga-Phase von 2018 bis 2024 eigentlich war – für einen Amateurverein mit kleinem Budget, Spielern mit Doppelbelastung aus Job und Fußball, nur drei Trainingseinheiten pro Woche und gegenüber den Regionalliga-Profivereinen deutlich weniger Vorbereitung und Regeneration. Denn von den besagten 20 Abgängen wechselten bislang nur drei innerhalb der Regionalliga-Staffeln (Awortwie-Grant, Ramser und Griebsch). Der Großteil der Abgänger hat bisher vor allem bei Oberliga-Klubs eine neue Heimat gefunden. Anders gesagt: Dass sich die Balinger TSG also so lange und größtenteils so gut in der Regionalliga Südwest hatte halten können, war im Rückblick vor allem eines: eine außergewöhnlichem Teamleistung. Und zumindest weniger das Produkt überragender Einzelspieler.

Awortwie-Grant geht zu den Kickers

Vermutlich zeigt die bis zum jüngsten Abstieg positive Bilanz unter Ex-Trainer Martin Braun (2020-2023, nun FV Ravensburg) sogar, dass die Erfolge der letzten Jahre (Platz sechs, WFV-Pokalsieg in der Saison 2022/2023) tendenziell über dem lagen, was in den Balinger Strukturen, Finanzen und auch Personal eigentlich verborgen gelegen hatte. Jene vier Spieler, die weiterhin vierklassig bleiben, begründen ihren Abgang aus Balingen eben mit der Spielklasse. Lukas Ramser wird kommende Rund auf seinen vormaligen Kollegen Vochatzer treffen. Ramser wechselt zum bayerischen Viertliga-Aufsteiger TSV Schwaben Augsburg. Ebenfalls in der Regionalliga verbleibt Nyamekye Awortwie-Grant, er trägt künftig das Trikots von Nahezu-Drittliga-Aufsteiger Stuttgarter Kickers. „Mir war es wichtig, in der Regionalliga zu bleiben, ich will nochmals angreifen“, sagt der 23-jährige Verteidiger, der bereits mit seinem Team in die Vorbereitung auf die neue Regionalliga-Saison eingestiegen ist.

Griebsch spielt nun im Nordosten

Zuletzt wurde zudem bekannt, dass Lukas Griebsch künftig die Farben des Greifswalder FC aus der Regionalliga Nordost vertritt. Der Youngster sollte nach seiner Leihe von der TSG zum Drittliga-Aufsteiger VfB Stuttgart 2 zurückkehren, doch geht nun in die Hauptstadt. „Ich möchte mich weiterentwickeln und den nächsten Schritt in meiner Laufbahn machen“, so der 20-Jährige. Noch vor wenigen Monaten hatte Griebsch, der erst in der Winterpause zur TSG Balingen gekommen war, betont, dass er im Falle eines Klassenerhalts sich durchaus eine Zukunft in Balingen hätte vorstellen können. Diese Bedingung konnten die Schwaben bekanntlich nicht bedienen – und der schon angesprochene Aderlass folgte. Nicht alle Ex-Balinger haben derweil schon einen neuen Klub gefunden.

Vegelin äußert sich nicht

Walter Vegelin, der seinen Kreuzbandriss überstanden hat, wollte sich gegenüber unserer Zeitung nicht zu seiner Zukunft äußern. Noch ungewiss sei diese auch bei Aron Viventi, berichtet der ebenfalls lang verletzte Ex-Ulmer. Ebenfalls noch ohne neuen Klub sind Keeper Thilo Marksteiner, Yannick Brugger und Luca Campanile, die bei der TSG kaum eine Rolle spielten. Kaan Akkaya wollte zu seinem künftigen Verein ebenfalls nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Er befinde sich in Gesprächen „mit Vereinen aus der Region“, so der langjährige Balinger. Gut möglich, dass Akkaya wie Moritz Kuhn, Tobias Dierberger, Jonas Meiser, Tim Wöhrle und Jonas Vogler zum SSV Reutlingen 05 (hielt sich mit Glück in der Oberliga) oder aber wie Lukas Foelsch, Henry Seeger und zuvor etliche Ex-Balinger zum FC Holzhausen (nun Verbandsliga) wechselt.

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