Bisingen

Wetterdaten liegen vor: Hochwasser in Bisingen war 1000- bis 5000-jährliches Ereignis

07.05.2024

von Pressemitteilung

Wetterdaten liegen vor: Hochwasser in Bisingen war 1000- bis 5000-jährliches Ereignis

© Ralf Biesinger

Am Donnerstagabend hatten, wie hier in Steinhofen, bereits die Aufräumarbeiten begonnen.

Der Bisinger Gemeindeverwaltung liegen die Wetterdaten von Donnerstag vor. Das Hochwasser war demnach ein 1000- bis 5000-jährliches Niederschlagsereignis. Bürgermeister Roman Waizenegger sagt: „Ich hoffe für uns alle, dass wir so etwas zeitlebens nicht mehr miterleben müssen.“ Dass bei dem Unwetter Menschen nicht ernsthaft zu Schaden kamen, grenze an ein Wunder.

Bei dem Hochwasser, das am Donnerstag verheerende Schäden in Bisingen angerichtet hatte, handelt es sich um ein „1000 bis bis 5000-jährliches Niederschlagsereignis“. Das hat jetzt eine Auswertung von Meteorologen ergeben, die der Gemeindeverwaltung vorliegt.

Wetterdaten liegen vor: Hochwasser in Bisingen war 1000- bis 5000-jährliches Ereignis

© Ralf Biesinger

Auch das Feuerwehrgerätehaus in Bisingen, das am Klingenbach liegt, wurde zeitweise von den Wassermassen umschlossen.

Klar ist: Bisingen wurde „von dem extremen Starkregenereignis voll getroffen“, wie Bürgermeister Roman Waizenegger sagt. „Der Himmel öffnete sprichwörtlich über Thanheim und Bisingen seine Schleusen. Die Wassermassen kamen danach relativ schnell vom Stich herab, über Thanheim entlang des Klingenbachs durch Bisingen und Steinhofen“, schreibt Waizenegger in einer Pressemitteilung.

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„Vom Anstieg des Klingenbachs bis zum Scheitelpunkt vergingen teils keine 10 Minuten. Die Klingenbachstraße wurde kurzzeitig zum reißenden Fluss, der über den Marktplatz hinwegströmte. Auch das Feuerwehrgerätehaus in Bisingen, das am Klingenbach liegt, wurde zeitweise von den Wassermassen umschlossen.“ Die Ortsteile Wessingen und Zimmern waren ebenfalls vom Unwetter betroffen. Hier trat der Weidenbach über die Ufer und richtete bei Anrainern, vor allem in Zimmern, teils große Schäden an.

Die Auswertung der Wetterdaten von Donnerstag habe ergeben, dass laut Radardaten etwa 60 bis 70 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde fielen. Diese Daten werden durch tatsächlich vor Ort gemessene Werte bestätigt und teils sogar übertroffen, wie die Messung der privaten Wetterstation IBISIN9 in Bisingen ergeben hat. Sie registrierte gar 73,66 Millimeter. Eine Niederschlagshöhe von einem Millimeter entspricht dabei einer Niederschlagsmenge von einem Liter pro Quadratmeter. „Aus der Interpolation, nach Anleitung des Landes Baden-Württemberg für höhere Jährlichkeiten (also die Wiederkehrwahrscheinlichkeit von Naturereignissen), geht hervor, dass das Niederschlagsereignis mit 60 Minuten Dauer und einer Niederschlagssumme zwischen 60 und 70 Millimetern bei einer Jährlichkeit zwischen 1000 und 5000 liegt.

Wetterdaten liegen vor: Hochwasser in Bisingen war 1000- bis 5000-jährliches Ereignis

© Ralf Biesinger

Am vorbeirauschenden Klingenbach standen am Donnerstag Strömungsretter und Wasserwacht bereit: Sie hatten das Schlimmste befürchtet. Wären Menschen abgetrieben worden, hätten sie sofort eingreifen können.

„Bei dem Unwetter in Bisingen vom 2. Mai handelt es sich demnach um ein 1000- bis 5000-jährliches Niederschlagsereignis“, informiert der Bürgermeister weiter. Die zahlreichen Bilder und Videos im Netz, unter anderem vom Stich, während und nach dem Starkregen zeigen das ganze Ausmaß des verheerenden Unwetters. „Es grenzt an ein Wunder und ist wesentlich dem beherzten Einsatz der Rettungskräfte in der Lage zu verdanken, dass angesichts der teils dramatischen Bilder kein Mensch ernsthaft zu Schaden kam“, resümmiert Bürgermeister Roman Waizenegger.

„Ich hoffe für uns alle, dass wir so etwas zeitlebens nicht mehr erleben müssen“

Er führt weiter aus: „Die Lage hatte sich in den Abendstunden bereits wieder beruhigt. So schnell das Wasser kam, so schnell war es dann auch wieder fort.“ Viele helfende Hände haben sofort mitangepackt und sich an die Aufräumarbeiten gemacht. „Die gegenseitige Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung und die Unterstützung durch die kommunale Familie im Zollernalbkreis war und ist überwältigend“, richtet der Bürgermeister seinen Dank auch an die „Blaulicht-Familie“, an Bürger, Unternehmen und Organisationen „für ihren unermüdlichen Einsatz“. Bürgermeister Roman Waizenegger hoffe, schreibt er weiter, „dass wir so etwas zeitlebens nicht mehr miterleben müssen“.

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