Dormettingen

Nach „Elements“-Absage äußert sich der Veranstalter zu Gründen und weiterem Vorgehen

31.05.2024

Von Jasmin Alber

Nach „Elements“-Absage äußert sich der Veranstalter zu Gründen und weiterem Vorgehen

© Jasmin Alber

Unerwartet frühe Abreise: Nachdem bekannt wurde, dass das „Elements“ abgesagt ist, traten hunderte Menschen, die bereits ihre Zelte auf dem Campingplatz aufgeschlagen hatten, am Freitag wieder die Heimreise an.

Die Nachricht hat viele Fans der elektronischen Musik tief getroffen: Das „Elements“ wurde am Freitagvormittag abgesagt. Eine sichere Durchführung des Festivals im Dormettinger Schiefererlebnis wäre aufgrund des anhaltenden Regens nicht mehr gewährleistet gewesen. Veranstalter Florian Rosenheimer sagt, wie es zu dieser Entscheidung kam, was Ticketinhaber wissen müssen und wie es mit dem „Elements“ weitergeht.

Über 2000 Menschen waren bereits zum Festivalgelände angereist, haben Wohnwagen geparkt, Zelte aufgebaut und am Donnerstagabend die Pre-Party genossen, als am Freitagvormittag – und damit nur wenige Stunden vor den ersten Acts – die Nachricht kam: Das „Elements“ ist abgesagt. Mit einer Mitteilung, die unter anderem auf Social Media verbreitet wurde, erklärte der Veranstalter des Electro-Festivals, dass der anhaltende Dauerregen eine sichere An- und Abreise sowie eine sichere Durchführung der Veranstaltung unmöglich gemacht habe.

Schon kurz nach Bekanntwerden der Absage sind die ersten Festivalbesucher bereits wieder abgereist. Die Stimmung vieler passte zum tristen, regnerischen Wetter. Bis zum späten Nachmittag waren Schätzungen der Veranstalter zufolge etwa 75 Prozent der Campingbesucher bereits abgereist. Manch einer, dessen Fahrzeug in der aufgeweichten Wiese feststeckte, wurde von Traktoren herausgezogen. Zur Größenordnung des Festivals: Insgesamt waren am Freitag etwa 6000, am Samstag rund 7500 Festivalbesucher erwartet.

Entscheidung nicht allein vom Veranstalter

Grundsätzlich könne er die Besucherperspektive verstehen, sagt Veranstalter Florian Rosenheimer, Geschäftsführer der TMT Produktions GmbH, am Nachmittag im ZAK-Gespräch. Auch ihm und seinem Team breche es das Herz. Dennoch sei die Absage (und nicht etwa das Festival beginnen zu lassen und dann abbrechen zu müssen) die einzig richtige Entscheidung gewesen. Diese wurde im Übrigen gemeinschaftlich, in konstruktivem Austausch mit der Gemeinde Dormettingen, der Polizei, der Feuerwehr, dem DRK und natürlich dem Veranstalter getroffen.

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Abreise im strömenden Regen: Nachdem die Veranstalter die Absage des „Elements“ bekanntgegeben haben, packten die Festivalbesucher, die schon angereist waren, ihre Sachen wieder zusammen und traten die Heimreise an.

© Jasmin Alber

Abreise im strömenden Regen: Nachdem die Veranstalter die Absage des „Elements“ bekanntgegeben haben, packten die Festivalbesucher, die schon angereist waren, ihre Sachen wieder zusammen und traten die Heimreise an.

© Jasmin Alber

Abreise im strömenden Regen: Nachdem die Veranstalter die Absage des „Elements“ bekanntgegeben haben, packten die Festivalbesucher, die schon angereist waren, ihre Sachen wieder zusammen und traten die Heimreise an.

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Abreise im strömenden Regen: Nachdem die Veranstalter die Absage des „Elements“ bekanntgegeben haben, packten die Festivalbesucher, die schon angereist waren, ihre Sachen wieder zusammen und traten die Heimreise an.

© Jasmin Alber

Das Elements-Festival muss aufgrund des Wetters abgesagt werden.

© Nicole Leukhardt

„Die Entscheidung zu einer Absage trifft man niemals leichtfertig“, betont Rosenheimer. Und sie werde auch nie alleine vom Veranstalter, sondern in Absprache mit den genehmigenden Behörden getroffen. Kritik wurde in einigen Kommentaren laut, warum die Verantwortlichen das Festival so kurzfristig abgeblasen haben. Hier spiele laut Rosenheimer zum einen das Thema Versicherung eine bedeutende Rolle. „Das Wichtigste aber“, wie der Veranstalter betont: „Wir haben alles Mögliche versucht, das Gelände, die Park- und Campingflächen nutzbar zu machen.“ Was dafür notwendig gewesen wäre, beispielsweise zum Errichten von mehreren Kilometern Fahrstraßen, sei in so kurzer Zeit allerdings nicht zu organisieren gewesen, erklärt er.

Am Ende ein zu großes Sicherheitsrisiko

Dass Regen allein kein Grund für eine Absage ist, sei ihm klar. Aber die Großwetterlage mit anhaltendem Dauerregen – das Produktionsteam stand außerdem bis zuletzt in Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst – und deren Auswirkungen auf die Veranstaltungsfläche stellten schließlich aber ein Sicherheitsrisiko dar. Und zwar vor allem, wenn es um die Zufahrten für Rettungsdienste geht. Diese seien schlichtweg in so desolatem Zustand gewesen, dass sie im Ernstfall nicht mehr befahrbar gewesen wären.

Am Ende stand also die Erkenntnis, „dass es in dieser Form zu unsicher war, das Gelände zu öffnen“.

Tickets werden vollumfänglich erstattet

Was bedeutet die Absage für alle mit Tickets, egal ob bereits angereist oder nicht? „Kein Kunde wird auch nur auf einem Euro sitzenbleiben“, verspricht Florian Rosenheimer. Sprich: Die kompletten Ticketkosten werden zurückerstattet. Zum Thema Rückerstattung und der Abwicklung würden Anfang nächster Woche Details bekanntgegeben. Zu klären seien bis dahin unter anderem auch Versicherungsfragen, erläutert der Veranstalter.

Auch danach bittet der Veranstalter um Geduld, nehme die Rückabwicklung tausender Tickets doch ihre Zeit in Anspruch. Die Infos erhalten Ticketbesteller, von denen Kontaktdaten aus dem Bestellprozess vorliegen, per E-Mail, alle anderen Ticketbesitzer über die Webseite des „Elements“ und auf den jeweiligen Social-Media-Kanälen.

In Sachen Token, also dem bargeldlosen Bezahlsystem auf dem Festivalgelände, ist ebenfalls eine Rückerstattung mit gesonderter Abwicklung möglich. Wer noch Restguthaben habe, könne sich per E-Mail (token@elementsfestival.de) an den Veranstalter wenden.

Kein Ersatztermin dieses Jahr, aber Neuauflage 2025

Ein Ersatztermin dieses Jahr indes „ist undenkbar“, stellt Rosenheimer klar. Zum einen seien die Künstler ausgebucht, zum anderen stecke hinter einem Festival in dieser Größenordnung eine lange Planungszeit – allein für das diesjährige waren es anderthalb Jahre. Ein absolutes Ende des Electro-Festivals bedeutet die diesjährige Absage aber nicht, stellt Rosenheimer klar. „Es wird das ‚Elements‘ auf jeden Fall nächstes Jahr geben.“

Der Termin steht schon fest, dieser ist wieder nach Fronleichnam am 20. und 21. Juni (Anreise und Pre-Party schon am Feiertag, 19. Juni). Der Vorverkauf wurde allerdings zunächst einmal gestoppt, und zwar so lange, bis die Rückabwicklung abgeschlossen ist. Denn neben der Rückerstattung des Ticketpreises gibt es laut Veranstalter auch die Möglichkeit, die Tickets für die 2025-Auflage zu nutzen.

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