Fussball

TSG Balingen startet nach Umbruch in die Vorbereitung: Mangel an Routine

24.06.2024

Von Marcus Arndt

TSG Balingen startet nach Umbruch in die Vorbereitung: Mangel an Routine

© Eibner

Die TSG präsentierte am Montag einen Großteil ihrer Neuzugänge.

Am Montagabend startete der Balinger Fußball-Oberligist in die Vorbereitung, präsentierte elf externe Neuzugänge. Mit Blick auf die kommende Saison sehen die Verantwortlichen noch Handlungsbedarf in der Defensive.

„Wir sondieren den Markt genau“, betont TSG-Geschäftsführer Jonathan Annel, der nach dem Umbruch konstatiert: „Wir haben eine junge, gute Mannschaft. Aber wir brauchen noch mehr Erfahrung.“

Mit der Klose-Verpflichtung landete der Kreisstadt-Klub einen echten Transfercoup. „Ich habe das Pro und Contra zuletzt genau abgewogen“, verrät der neue Balinger Keeper. Dieser räumt unumwunden ein: Es habe für ihn in Villingen nicht mehr gepasst, „ich freue mich jetzt auf die neue Herausforderung.“

Robust und erfahren

Der Binanzer-Nachfolger, welcher in der vergangenen Runde alle Oberliga-Spiele für die Nullachter absolviert hat, ist einer von drei erfahrenen Neuzugängen bei den Roten. Diese setzen große Hoffnungen in Ferdinand Schmidt (Bietigheim-Bissingen) und Marvin Jäger (Reutlingen). Die Kante von der Kreuzeiche bringt die meiste Routine mit. „Ein äußerst robuster Innenverteidiger“, findet der Balinger Geschäftsführer, „er ist sehr stark in der Luft und im Zweikampf.“

Schmidt hingegen agiere eher im Achterraum, so Annel weiter, „hat den Ball gut am Fuß und weiß, wie man ein Spiel nach vorne antreibt.“ Nach den Abgängen von Leander Vochatzer (Illertissen) und Lukas Ramser (Schwaben Augsburg) kommt dem jungen Rechtsfuß (21) eine zentrale Rolle beim Ex-Viertligisten zu, der viele junge Spieler mit Perspektive verpflichtet hat.

Weitere Transfers geplant

„Wir haben ein Team mit enormem Entwicklungspotenzial“, erklärt Trainer Murat Isik, „aber wir suchen noch nach zwei, drei Jungs, die uns direkt weiterhelfen können.“ Neben Noah Haller (Holzhausen) haben die beiden Reutlinger Ole Deininger und David Zenner schon in der Oberliga gekickt – Egemen Sarikaya (Bretten), Simon Gorr (Pfullingen) und Maximilian Herberth (Oberensingen) machten in der Verbandsliga auf sich aufmerksam. „Alle sind top ausgebildet“, weiß Annel um die Qualitäten der Neuzugänge: „Simon ist technisch versiert, bringt Tempo auf den Rasen.“

Das gilt auch für Sarikaya – ein klassischer Linksverteidiger, der Lukas Griebsch (Greifswalder FC) ersetzen soll. „Die Rolle des ‚Haudrauf‘ könnte künftig Maximilian übernehmen“, sinniert der Balinger Manager, „ein sehr aggressiver Sechser, der echte Führungsqualitäten mitbringt.“

Neue Chance für Moutassime

Eine interessante, aber auch riskante Verpflichtung bei den Balingern ist zweifelsohne Amney Moutassime, den Isik als „absoluten Straßenfußballer“ beschreibt. Die variable Offensivkraft, welche beim SC Freiburg ausgebildet wurde, kommt vom FC Südtirol (Serie B). Der Italo-Marokkaner war in Bozen ins Abseits geraten, bekommt nun in Balingen eine neue Chance. „Wir hoffen, dass er bei uns eine gewisse Heimat findet und er sich wohl fühlt“, sagt Isik, „dann wird er uns viel Freude bereiten.“ Allerdings gilt auch für den 20-Jährigen: „Wer nicht sprintet, spielt nicht“ (O-Ton Isik). Er müsse sich, wie alle durch starke Trainingsleistungen und über viel Intensität ins Team spielen.

Startelf nicht entschieden

Wie die arrivierten Akteure und viele Neue besitzt Moutassime Startelfpotenzial. Ob es jedoch reicht? Die Protagonisten neben dem Platz haben den Konkurrenzkampf mit Beginn der Vorbereitung eröffnet.

TSG Balingen startet nach Umbruch in die Vorbereitung: Mangel an Routine

© Eibner-Pressefoto/Noelke

Die TSG bereitet sich auf die Oberliga vor.

„Natürlich gibt es Spieler wie Klose und Jäger, die bereits Oberliga-Erfahrung gesammelt haben und somit eher für die Startelf in Frage kommen“, ordnet Annel ein, „wer sich am Ende durchsetzt, ist aber noch lange nicht entschieden. Die Leistungsstärke dazu sehen wir grundsätzlich bei allen. Vorerfahrungen helfen immer – und auch der Fokus von Murat auf das Zentrum wird eine Rolle spielen. Doch in Stein gemeißelt, ist nichts. . .“

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