Zollernalbkreis

Unfallstatistik für den Zollernalbkreis: Mehr Unfälle, weniger Verletzte, mehr Verkehrstote

03.04.2024

Von Benno Haile

Unfallstatistik für den Zollernalbkreis: Mehr Unfälle, weniger Verletzte, mehr Verkehrstote

© Benno Haile

Auf den Straßen im Zollernalbkreis hat es im vergangenen Jahr 4671 Unfälle gegeben. (Symbolfoto)

Das Polizeipräsidium Reutlingen hat am Mittwoch die Unfallstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Wir zeigen die wichtigsten Zahlen aus dem Zollernalbkreis.

Das Polizeipräsidium Reutlingen, das neben dem Zollernalbkreis auch für die Landkreise Esslingen, Reutlingen und Tübingen verantwortlich ist, hat am Mittwoch seine Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2023 vorgestellt.

Wie insgesamt in Baden-Württemberg sind die Unfallzahlen im Präsidiumsbereich gestiegen – um 5 Prozent. Den größten Teil dieses Anstiegs machen Unfälle aus, bei denen es bei Blechschäden blieb. Dennoch stieg die Zahl der Verkehrstoten deutlich an.

Auch der Zollernalbkreis folgt dabei dem Landes- und Präsidiumstrend. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Unfallzahlen im 2023 um 5,6 Prozent von 4424 auf 4671. Bei den Verkehrsunfällen mit Verletzten gab es auch hier einen moderaten Anstieg von 496 auf 505 (1,8 Prozent).

Starker Anstieg bei Verkehrstoten – vor allem bei älteren Menschen

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 674 Menschen bei Verkehrsunfällen zu Schaden und damit sogar zwei Prozent weniger als im Vorjahr (688). Die Kehrseite der Medaille: Während die Zahl der Schwerverletzten um fast ein Viertel abnahm (129 auf 98); stieg die Anzahl der Verkehrstoten um 125 Prozent von 4 auf 9.

Der Zollernalbkreis ist damit fast im Alleingang für den Anstieg der Verkehrstoten im gesamten Präsidiumsbereich (26 auf 32) verantwortlich.

Sechs der tödlich Verunglückten (zwei Frauen und vier Männer) waren mit dem Auto unterwegs gewesen, ein Mann mit einem Krankenfahrstuhl und zwei (ein Mann, eine Frau) zu Fuß. Zudem fällt ins Auge, dass 6 der 9 Todesopfer Senioren (über 65 Jahre) waren. Im Jahr zuvor kam ein Mensch über 65 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

So verteilen sich die Unfallzahlen

Nicht in allen Unfallkategorien stiegen die Zahlen gleich stark an – in einigen gab es sogar einen Rückgang. So gab es erfreulicherweise weniger Unfälle, bei denen Alkohol eine Rolle spielte. Die Zahl ging von 95 auf 92 um 3,2 Prozent zurück. Auch bei den Unfällen mit motorisierten Zweirädern gab es einen minimalen Rückgang von 109 auf 108.

Dagegen stiegen die Unfälle mit Pedelecs um über 50 Prozent von 38 auf 58 viel deutlicher als die Gesamtunfallzahlen an. Auch bei den Radfahrunfällen (von 104 auf 116 Unfälle; 11,5 Prozent Zunahme) und den Fußgängerunfällen (von 47 auf 52; 10,6 Prozent) steht jeweils ein deutliches Plus. Zudem nahmen Unfälle mit Unfallflucht um 9,7 Prozent (von 835 auf 916) zu.

Das sind die Ursachen

Als häufigste Unfallursachen nennt die Polizei Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren (486 Unfälle), Vorfahrtsverletzungen (351), nicht angepasste Geschwindigkeit (188), Verkehrsuntüchtigkeit (119), zu geringer Abstand (94) und misslungene Überholmanöver (73).

Die ausführliche Unfallstatistik des Polizeipräsidiums können Sie auch hier nachlesen. Wir werden alle Zahlen noch in gewohnter Weise ausführlich und in interaktiven Grafiken auf zak.de aufarbeiten.

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